Moin Aradia,
unverantwortliches Verhalten ist nicht zu entschuldigen, macht traurig und wütend zugleich.
Da stimme ich Dir zu.
Ich will diesbezüglich auch nichts beschönigen; dennoch möchte ich aus eigenem Erleben etwas aufschreiben.
Der Übergang aus der Depression in eine hypomane Phase kann schneller gehen, als man denken/reagieren kann.
Wird das auch nur ein paar Tage zu spät bemerkt und die Phase rast in Richtung Manie, schnackt die Krankheit
Argumente, die sehr plausibel klingen.
Ich bin ein Verstandesmensch und sehr diszipliniert und habe in solchen Situationen dennoch alle Mühe,
auf das kranke Gehirngequake nicht hereinzufallen.
Bei mir z.B. nach fast 16 Jahren Stabilität klingt das dann so: nach dieser langen Zeit einmal eine Tablette vergessen,
wirkt sich nicht aus - der Spiegel fängt das auf. Ausserdem: ich kenne mich aus, würde ja wohl merken, wenn ich hypoman werde!
Der gesunde Menschenverstand müßte dann darauf hinweisen, dass bereits dieses Denken schräg ist.
Tut er aber nicht, weil die Erkrankung bereits das Ruder übernommen hat und in Richtung Manie unterwegs ist.
So weit ist es bei mir Gott sei Dank noch nicht gekommen.
Doch ich erinnere, dass ich vor Jahren eine hypomane Phase erst nach einer Woche bemerkte.
Diese dann auszubremsen bzw. platt zu machen, hat selbst mit einer sehr hohen Dosis Olanzapin sehr lange gedauert.
... und die Krankheit hat mich erneut das Fürchten gelehrt.
Wenn eine Phase anrollt, kann es zu spät sein, um noch rechtzeitig eine Tablette einzuschmeißen.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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5-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.02.18 08:01.