Hallo Brickmann,
7 Monate ist noch kurz, das braucht länger, sich richtig zu entfalten...
Also der erste Begleitumstand war schonmal, dass ich nun jährlich zum Nephrologen sollte, damit der darauf achtet, dass die Nieren nicht kaputt gehen durch das Lithium. Der stellte dann aber u.a. eine latente Schilddrüsenunterfunktion fest und als meine Hausärztin davon Wind bekam, wollte die mir am liebsten entsprechende Medis geben, aber zum Glück gehe ich ohnehin zum Endokrinologen, der sehr entschieden gesagt hat, dass das nicht notwendig war. Jedenfalls war ich das erste Jahr einmal im Quartal beim Nephrologen inkl. 24-Std-Sammelurin, was mich sehr ... angepisst hat. ;)
Nebenwirkungen sind bei mi:
- sehr viel Durst, so dass ich drei Liter am Tag trinke
- und damit verbunden häufige Klogänge, auch nachts (meine Phobie bzgl öffentlicher Toiletten ist definitiv geheilt!). Laut meiner Psychiaterin liegt der nächtliche Harndrang nicht am Lithium und ich sollte es beim Urologen abklären lassen. (Meinen Termin Ende März habe ich auf Juni verschoben und bin sehr sicher, dass das Problem sich dann erledigt haben wird.)
Packungsbeilage dazu: Verstärkte Harnproduktion und ausgeprägtes Durstgefühl sowie Harninkontinenz können auftreten.
- leichter Tremor, so dass ich abends, wenn ich das Handy in einer Hand halte, ein sehr starkes Wackeln von Zeit zu Zeit bemerke
- Sehstörungen, so dass die Konvergenz meiner Augen abends so schlecht ist, dass ich auf der Handytastatur "ivh" statt "ich" tippe u.ä.
- möglicherweise kognitive Einschränkungen wie Gedächtnislücken, Konzentrationsstörungen
- Wiederauftreten/Verschlechterung einer Schuppenflechte
Und der letzte Punkt ist eben der Grund, warum ich es jetzt absetze, weil ich nicht einfach nur Schuppenflechte auf der Haut habe, sondern Psoriasisarthritis, dh es greift auch meine Gelenke an und ich möchte nicht, dass meine Finger oder andere Teile unbrauchbar werden.
kraft- und energielos ... das war ich am ehesten unter Neuroleptika. Ich war es aber auch nach manischen Episoden einfach von den Antrengungen der Manie. Und ich bin es als Symptom der Depression manchmal.
Das war ich aber nicht von Lithium, im Gegenteil. Mit dem Lithium hatte ich das erste Medikament, durch das ich nicht andauernd unter den Strich gedrückt wurde.
Rein aus psychiatrischer Sicht, wenn ich die Psoriasis nicht hätte, würde ich bei dem Lithium bleiben. Trotz Gefährdung der Schilddrüse. Ich bin damit endlich klar im Kopf und ich möchte hoffen, dass ich mir das mit der Valproinsäure erhalte.
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Pronomen: er, Baujahr 80, GdB 50, voll erwerbsgemindert, berufsunfähig
Diagnosen: 03/2009 rezidiv. Depression, 06/2012 schizo-affektive Störung, 08/2016 bipolare Störung, 02/2019 Psoriasis, 03/2019 Psoriasisarthritis, 10/2021 Schlafapnoe, 07/23 VD ME/CFS u.a.
Medis: Valproat 500mg 1-0-2-0, Olanzapin 2,5mg 0-0-0-1, bei Bedarf Perazin 25mg 1-3x/Tag u.a.
Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.