soulvision schrieb:
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> > Da hast du mich gründlich mißverstanden. Ich
> > frag mich gerade,
> > ob ich mich so unverständlich ausgedrückt
> habe
> > oder ob das
> > geschriebene "bewußt" falsch interpretiert
> wird.
>
> Nein!
Sowohl nur ein Nein als auch nur ein JA auf eine
ODER-Frage ist keine "gültige" Antwort bzw. so schwamming
das man es frei interpretieren kann, wie man das verstehen möchte ;)
> > Ich schrieb, in AKUTER Phase. Da ist gar nix
> > schwieriges
> > dran
>
> Suizid zu begegnen und sich zu stellen finde ich
> immer schwierig
Ich finde es nicht (mehr) schwierig, da ich da eine (lange be- und überdachte)
Auseinandersetzung mit dem Thema für mich hinter mir habe und dadurch zu
einer festen Haltung gekommen bin. Nämlich, das man Suizid (und andere,
akute Krisen) stoppen muss, notfalls auch mit Zwang. Wie gesagt, in akuten
Krisen. Trifft jemand mit "klarem" Verstand diese Entscheidung, bin ich der
letzte, der ihm das verwehren würde.
> Jetzt hast du mich missverstanden. Ich bezog mich
> auf Übergriffe, die wohl Übergriffe bleiben,
> egal ob man es mit klarem Verstand und noch genug
> Kraft titulieren kann, oder ob man es benebelt
> hinnimmt und nur schwer dagegen intervenieren
> kann.
Natürlich sieht der akut Erkrankte oft jedes Eingreifen als übergriffig an.
Das hab ich damals im akuten Zustand auch getan. Aber ich war
da eben nicht so bei klarem Verstand, wie ich es in stabilen Phasen bin.
Genau um diesen Wahrnehmungsunterschied geht es mir. Ich hab
ja selber die Situation im "kranken" und "gesunden" Zustand beurteilt
und gewertet. Und bin halt im "gesunden" Zustand zu einem ganz
anderem Ergebnis gekommen als im akut erkranktem. Das ich im
akuten Zustand die Sache nicht richtig beurteilen konnte, liegt für
mich ganz klar auf der Hand, denn mein Denken war eben nicht mehr
mein "normales" Denken. Sein Verhalten und die Gedanken im kranken
Zustand für "gültig und richtig" zu bewerten halte ich für einen der
schlimmsten Irrtümer, die man sich selbst antun kann. Ebenso finde ich
es wenig zielführend, wenn man die Behandlung nur aufgrund der im
akuten Zustand gemachten Erfahrungen bewertet, denn das ist einfach nur
einseitige Betrachtung und die hat noch nie richtig gelegen ;) Auch wenn es
in der Phase normale Anteile gibt, so ist doch das "Gesamtbild" von der
Krankheit verfärbt. Das sich einzugestehen, ist nicht leicht und Bedarf einer
sehr selbstkritischen Betrachtung der Situation. Mir hat geholfen, das ich
das damals unter anderem auch aus der Sicht eines dritten betrachtet
habe. Also, wie und was würde ich tun, wenn jemand anderes so wäre wie
ich im akuten Zustand. Und wie ich das werten würde bei anderen und bei
mir. Diese unterschiedliche Betrachtungsweise hat mir jedenfalls geholfen,
das ganze besser einzuordnen und mich letztendlich zu meiner jetzigen
Einstellung gebracht.
lg
zuma
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Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter