Wie verhalte ich mich richtig...

29. 12. 2016 15:15
Hallo zusammen,

ich habe mich hier angemeldet, weil ich selbst den Verdacht auf eine bipolare Störung bei meinem Mann hege.
Er selbst hat dies zu Anfang unserer Beziehung mal durchblicken lassen, dass er diese Diagnose habe.
Erst dachte ich mir nicht viel dabei, als ich später danach im Netz suchte, schrillten bei mir alle Alarmglocken.

Als ich ihn darauf ansprach, dass er zur Therapie und Medikamente nehmen müsse, wurde er richtig sauer und hat dann irgendwann gemeint, er habe sich selbst dieser Diagnose verschrieben.

Was ich nicht verstanden habe, weil er mal meinte, er wäre einmal in selbst bezahlter Therapie gewesen. Warum wurde dort nicht weitergemacht und angeblich gab es keine Diagnose von dort.

Ich habe ihm geglaubt.

Zwischendurch gab es immer mal wieder schnelle Wechsel im Verhalten, die ich ziemlich krass gefunden habe.
Also hat er entweder aus einer Mücke einen Elefanten gemacht, um einen Streit vom Zaun zu brechen oder selbiges, um sich selbst zu bemitleiden.
Ständig redet er bei "seichter" Kritik von Herabwürdigung und Demütigung ihm gegenüber.
Ich achte schon darauf, dass ich kritische Punkte sehr, sehr milde in Worte formuliere. Seit Neustem darf ich, wenn mich etwas stört, ihn nicht mehr mit "Du", "Dir" und "Dich" anreden, sondern ich soll alles so verpacken, dass es mich betrifft.

Weihnachten gab es dann eine große, unsere bislang größte Krise.
Er hat sich am Familientisch betrunken, sexistische Äusserungen gegenüber meinen Kindern getätigt, mich und meine Herkunft beleidigt, um hinterher zu sagen: "Es war nur ein Witz" und lallend: "Ich bin nicht betrunken, ich weiss, wieviel geht!"

Seit diesem Tag schlafe ich nicht mehr in unserem gemeinsamen Schlafzimmer.
Seit diesem Tag steht ab 2 Stunden nach seinem Aufstehen Wein neben dem Bett.
Er steht nur auf, wenn es Essen gibt.
Entweder er schläft oder er schreibt an einem von ihm erstellten "Coachingkonzept", um anderen Menschen aus der Stressfalle helfen zu wollen (er möchte sich ein zweites Standbein als Coach aufbauen).
Er wechselt kaum Worte mit mir.
Er pflegt sich nicht mehr (keine Dusche, kein Zähne putzen) und das k**** mich im Gleichzug wie das Thema Alkohol am Meisten an.

Auf eine Anfrage von mir, warum er sich so gehen lässt und dass ich mir Sorgen mache, wurde er patzig und entgegnete, er könne gut für sich selbst sorgen, schließlich arbeite er an seiner Zukunft und ich sei schuld, wenn er trinken würde, schließlich läge das daran, wenn es nicht gut läuft in der Beziehung, dass er dann trinken muss.
Daraufhin kam auch seine "Idee" ich solle aufhören von "Du", "Dir" und "Dich" zu reden, sondern ich solle gefälligst nur von mir reden, ich sei ja übelst verletzend.

Ich habe ihm dann folgendes (ja, wir schreiben uns per Mail, obwohl wir zusammen wohnen) geantwortet:
Quote
Ich möchte ehrlich gesagt nicht die Verantwortung dafür tragen, dass zum Alkohol gegriffen wird, weil es Probleme im zwischenmenschlichen Bereich gibt. Es obliegt immer denjenigen selbst, wie er Probleme löst. Alkohol trinken ist keine Option und auch die Aussage: "wenn es zwischen uns nicht gut läuft", ist ein Abschieben der eigenen Problematik (die des Trinkens) auf den Anderen. Eine Garantie für "keine Probleme" gibt es nirgendwo. Wenn jemand sich dann betrinken muss, weil er oder sie es nicht aushält, heisse ich das weder für gut, noch möchte ich oder das tiefer mit augenscheinlich mir verbundene Problem damit zur Verantwortung gezogen werden. Ich oder die Probleme selbst sind keine Rechtfertigung für übermässigen Alkoholkonsum

Auf einmal spricht er dann von seiner Mutter und von Dämonen, die die Überhand hätten und die er arbeitslos machen müsse. Er würde das gerade in seinem Coachingkonzept ausarbeiten.

Ich bin am Verzweifeln. ;(
Das ist nicht der Mann, den ich mal kennengelernt habe.
Sein ganzes Äusseres wirkt auch so verändert, ich kann das gar nicht beschreiben.

Nun wollten wir eigentlich gemeinsam in die Ferien fahren über Silvester. Ich habe ihm gesagt, dass ich das so nicht möchte, ich aber dennoch fahren werde und zwar allein.
Meine Kinder werden in der Zeit von ihrem Vater betreut.

Ich weiss nicht, ob es der richtige Weg ist, oder ob es überhaupt einen geben kann.
Er scheint mir im moment nur uneinsichtig und gibt Dinge vor zu verstehen, die er gar nicht umsetzt.
Er wirkt fahrig und vergesslich, teilweise körperlich wie ein alter Mann.

Kann es eine Hilfe sein, wenn ich 10 Tage allein wegfahre?
Könnte es auch kontraproduktiv sein?

Wie kann ich an seine Einsicht appellieren, sich untersuchen zu lassen?

Würde mich über Gedanken und Ideen freuen.

LG, Lenny
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Wie verhalte ich mich richtig...

Lenny 1470 29. 12. 2016 15:15

Re: Wie verhalte ich mich richtig...

Lenny 538 29. 12. 2016 16:34

Re: Wie verhalte ich mich richtig...

Moi62 553 30. 12. 2016 03:06

Re: Wie verhalte ich mich richtig...

teddy 776 30. 12. 2016 09:40

Re: Wie verhalte ich mich richtig...

Lenny 670 10. 01. 2017 00:07



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