Hallo,
ich wollte jetzt im Moment nicht schreiben, aber es ist etwas passiert, für mich würde ich sagen ziemlich einschneidendes und es brennt gerade.
Ich habe DIS Diagnose /oder MPS/ - also Dissoziative Identitätsstörung, auch Multiple Persönlichkeitsstörung genannt.
Es ist so, dass es bei mir während der Kindheit und frühen Pubertät schwere Traumata gab.
Eines davon betraf, bzw. stammt von einem bereits lange verstorbenem Familienangehörigen /ich war nicht seine einzige Opfer/, eines davon von einer mehr oder weniger kann man sagen fremden Person.
Die Problematik ist, dass ich von den Traumas nur ganz kleine Stücke wüsste - bzw. Fetzen. Es gab/gibt dann noch ziemlich Hinweise - vor allem was den verstorbenen Familienangehörigen angeht, dass da viel mehr war als das, worauf ich mich erinnern kann. Bspw. "seltsame" Blutspurren ohne sie mir dann erklären zu können.
Also auch für die Psychiater ist klar, dass ich betreffend meine Kindheit Amnesien habe.
Ich habe immer mal wieder Probleme mit Zuständen, wie nicht richtig da sein und trancenähnliche Zustände, die ich mir zum Teil auch selbst hervorrufen kann, wenn ich es will.
Es stand mal im Gespräch aufgrund von den Amnesien meine Kindheit betreffend mal ärztliche Hypnose zu machen, danach wurde entschieden diese nicht zu machen - da diese Amnesien höchstwahrscheinlich auch für mich eine sinnvolle Schutzreaktion sind und dann durch die Überflutung der Erinnerinerungen sich mein Zustand höchstwahrscheinlich rasant sehr verschlechtern würde. Deswegen wurde gegen Hypnose entschieden. Ich bin zwar nicht arbeitsfähig, aber ich würde nicht sagen, dass mein Leben nur Sch... ist, ich habe durchaus auch Momente, wo es gut ist.
Die Sache ist - das, was ich weiss, oder bis jetzt wusste ist die meiste Zeit wie verdrängt, aber ich weiss, dass es so war, also die Fetzen, von denen ich weiss. Es ist aus meiner Sicht nicht die Ursache für die dissoziativen Zustände - da ich es eben weiss.
Ich habe ziemlich oft in meinem Leben versucht mich an mehr zu erinnern. Und es ging nie. Ich habe es mit höchste Konzentration versucht, ich habe es auch in den leicht benebelten Zuständen versucht. Es ist mir nie gelungen.
Heute ist etwas seltsames passiert. Ich fühlte mich zuerst plötzlich sehr erschöpft und dann benebelt und es kam etwas hoch, von dem tief verborgenem. Heute erstmals im Leben. Ich denke es war nur ein kleines Stück. Ich spürte Schmerzen an den Armen und Atem hinter mir. Ich sah nicht mal die Person, aber ich bin mir sicher, dass es etwas von dem tief verborgenem war. Von dem, worauf ich mich schon so oft versucht habe zu erinnern und was nie kam. Danach hatte ich noch sowas wie Ameisenlaufen im Gehirn... ich spürte sowas wie einen leichten Strom im Kopf, so, als wenn sich etwas verbindet, was sehr viele Jahre nicht verbunden war. Und es ist/war in der Tatsache so.
Meine Frage: Ist es so, dass die Psyche nur das gerade rauslässt, was ein Mensch in dem Moment verkraften kann?
Ich denke diesen Teil, dass jetzt hochkam kann ich verkraften.
Meine Angst: Was wenn jetzt plötzlich auf einmal sehr viel kommt? Was wenn es mich überflutet?
Es war sehr viele Jahre verborgen, ich habe eher gedacht, es kommt schon nie an die Oberfläche. Und jetzt ist plötzlich ein Stück gekommen.
LG A.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.04.16 23:03.
