Hallo Dino,
als mein Kind aus dem Haus war, habe ich das schon als Zäsur erlebt. Sie war dann auch gleich ein ganzes Jahr auf einem anderen Kontinent.
Mein Leben ging weiter wie bislang und das, was du an Zeit zuviel nennst, war bei mir eher, was mache ich jetzt mit mir so auf mich gestellt. DGBS war schon da in meinem Leben, so nahm dort erstmal das Engagement zu und trug "Früchte". Es war ein Anstoss, wie ich im Nachhinein fand. Ich begann mich mit mir selbst zu befassen, über Krankheit hinaus und habe das Lernen für mich wieder entdeckt nicht nur als Beschäftigung eher als wirkliches Bedürfnis. Bis heute macht es mir Spass. Das schließt auch immer wieder Zeiten der Ruhe, Langeweile (vermeintlich) ein, die ich tatsächlich für mich selbst brauche und wichtig geworden sind. Wenn mir das dann genug war und ist, habe ich wieder neues begonnen. Die Zeiten der Langeweile waren nicht so unproduktiv wie vermutet, sie sind mir wichtig inzwischen. Wenn es mir dann zu bunt oder grau leer wurde, kam Neues. Das war für die Strukturierung des Tages eher wichtig in der Umstellungszeit vom weniger Tun zum mehr Tun und umgekehrt. Aber an und für sich geht es bei mir weniger um die Tagesstruktur, mglw. eher um die Lebensstruktur, wenn ich so sagen will.
Ich schick dir hier mal den
Engel der Langsamkeit. Mag dir vielleicht erstmal etwas paradox anmuten, denn du hast ja zuviel Zeit. Wie kannst du Zeit für dich selbst ganz allein ohne Ablenkung oder ohne Tun müssen und Verpflichtung genießen oder dich hinein begeben?
LG
s.