Guten Morgen fahni,

ja, ich komme dabei nicht richtig zur Ruhe. Ich hoffe allerdings, dass es auch mittels Strategien, die nicht medikamentös sind, für mich möglich ist, zur Ruhe zu finden. Zumal es im Moment höchstens um Frühwarnzeichen geht. Die Erfahrung, dass mir Ruhe nicht geholfen hat, bezieht sich mehr auf die Vergangenheit. Ich bin ja gerade erst auf Lithium eingestellt worden.

Ein Zweitmedikament brauchte ich zum Glück bisher nicht, da immer Luft nach oben mit Lithium war und eine Erhöhung ausgereicht hat. Das wäre im Moment immer eine Option. Ich werde im Laufe der langen und warmen Tage auf jeden Fall noch erhöhen müssen. Das wurde mir bereits gesagt, weil das in der Vergangenheit immer so gewesen ist. Darauf wird gerade sehr geachtet.

Ich stimme Dir absolut zu. In der (Hypo-)Manie habe ich keinen Bezug zu meinem Trauma. Deshalb passen die Profis auch gerade sehr genau auf, dass ich während der Traumatherapie zugänglich bleibe. Mein Semester an der Uni hat gestern begonnen und ich bin dementsprechend aufgeregt und aktiver. Ich fühle mich ziemlich beäugt. Ich verstehe das. Das fühlt sich trotzdem mitunter unangenehm an. Ich möchte selbst achtsam sein, aber ich nehme Veränderungen in meiner Stimmung meistens gar nicht wahr, nur über Rückmeldung. Ich höre nicht, wenn ich schneller oder lauter spreche. Na ja, ich versuche, Geduld mit mir zu haben und auf die Profis zu hören, die kennen mich hier schließlich gut. Der leitende Therapeut hat ein 5 Sekunden Radar bezüglich meiner Person. Der braucht mich nur kurz ansehen und weiß, wo meine Stimmung ist und wie viel ich geschlafen habe. Das ist gruselig beeindruckend. Dieses Radar hätte ich gerne selbst.

Viele Grüße
Achterbahnfahrerin