Guten Morgen,

ich werde im November 55 Jahre alt und nahm bereits mit 14 Jahren wahr, dass ich nicht 'richtig' wahr.
Vor allem durch meine Mutter, die mich zu empfindlich fand und die mein vieles Rumliegen kritisierte.
Ich fiel schon als Kind durch meine Schlafstörungen unangenehm auf.

Mit 17 Jahren dann durch eine Essstoerung, eine nicht behandelte, nicht diagnostizierte Bulimie.
Eltern und Geschwister...schauten weg.

Ich habe als Kind für den Geschmack meiner Mutter zuviel geweint und wurde dafür gehänselt.

Meine Mutter hatte nicht behandelte Panikatacken und machte für ihre Probleme meinen Vater und mich und meine zwei Schwestern verantwortlich.

Leider war es durch diese Prägungen schwer für mich, mich rechtzeitig psychologisch und psychiatrisch behandeln zu lassen. Es war ja wichtig, zu funktionieren und normal zu sein. Nicht aufzufallen.

Gestern räumte meine ältere Schwester zum ersten mal ein, auch Fehler in der Vergangenheit im Umgang mit mir gemacht zu haben.
Ich dachte, ich höre nicht richtig.

Mich interessiert, wie mit Euch und Eurer Erkrankung in der Familie umgegangen wird?

Fühlt Ihr Euch akzeptiert, integriert und wahrgenommen? Unterstützt?

Oder seid Ihr womöglich sogar der 'Suendenbock', werdet ausgegrenzt, belächelt oder gar gemobbt.

Was kann ich als Betroffene selbst dazu beitragen, die Beziehungen zur Familie zu verbessern .
Oder wann ist Abgrenzung oder gar Beziehungsabbruch angesagt?

Ich freue mich auf Eure Erlebnisse und Erfahrungen im Kontext Krankheit, Akzeptanz, Unterstützung durch die Familie.

Ich bin nicht mehr bereit, als Projektionsfläche für deren unbearbeitete, psychische Konflikte herhalten zu müssen.

Ich möchte in Freundschaft und Familie akzeptiert werden und dazugehören.

Das gelingt bei mir in meinen Freundschaften. Meine Herkunftsfamilie ist da ein großes Desaster.

'Aufarbeitung' , Aussprache und Versöhnung ein Wunschtraum?

Liebe Grüße von
Frech