Ich bin schon wesentlich älter als du und habe einen ganz anderen Erkrankungs-Verlauf. Bei mir fing es schon im Grundschulalter an mit den Depressionen und deutliche hypomane Phasen kamen als Teenager dazu. Aber erst mit Anfang 30 erhielt ich die Diagnose, nachdem fast mein ganzes Leben von dieser Krankheit beeinflusst war. Es hat noch mal eine ganze Weile gedauert mit verschiedenen medikamentösen Versuchen, aber seit ca. 6 Jahren bin ich stabil. Davor hatte ich eine sehr lange Phase, in der ich subdepressiv war. Ich hätte damals nicht gedacht, dass ich diese vergleichsweise leichte Depression wieder los werde könnte. Ich dachte auch, so sieht jetzt mein Leben aus. Aber ich bin da raus gekommen. Damit will ich dir Mut machen, dass eine erhebliche Verbesserung vermutlich immer möglich ist.
Ich würde versuchen meinem Psychiater klar zu machen, wie stark mich die Depression beeinflusst im Leben auch wenn sie nur leicht ist. Vielleicht mal schriftlich formulieren und alles auflisten, was beeinträchtigt ist. Ausschließlich Energie zu haben für die Arbeit sollte ja kein Dauerzustand sein. Ich hatte bei meinen Ärzten aber auch den Eindruck, dass die leichte Depression nicht so ernst genommen wird. Ich finde aber, man sollte trotzdem versuchen diesen Zustand zu behandeln.
Allerdings sind die ganzen Phasen nicht spurlos an mir vorbei gegangen, eine gewisse Antrieblosigkeit ist mir geblieben wie eine Restsymptomatik.
LG, flyhigh
.....................................................................................
Glück ist, wenn die Katastrophe Pause macht.