Hallo AmE,
meinen herzlichen Glückwunsch nachträglich zu deinem runden Geburtstag. :)
Da hast du deinen Mann wohl schon recht lange in seiner BS begleitet und möglicherweise auch durchgehalten. 83 Jahre Leben liegt, glaube ich, weit über dem Durchschnittslebensalter, das für bipolar erkrankte Menschen im Schnitt errechnet wurde. Deine gute Pflege wird das ihrige dazu getan haben.
2 Dinge sind mir in deinem Post aufgefallen:
Beziehung und auch beziehungsfähig hängt oft von beiden Seiten ab. Soll heißen:
AmE schrieb:
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> Er schaut nur auf seine Bedürfnisse,um die ich
> mich kümmern soll,darf oder "muß" ? ?
> Das war schon immer so,also ist es die Krankheit
Das war schon immer so?
Du musstest, durftest und solltest dich kümmern als Ehefrau?
Konnte er es sich in der Beziehung mit dir gut und bequem einrichten?
Ich weiß natürlich, dass er eine Generation vor mir mit der Erkrankung ist. Vieles was heute machbar ist, erreicht Ältere nicht mehr in dem Maße, auch mich nicht mehr. Möglichkeiten und damit auch Hoffnung auf Teilhabe mit der BS haben doch zugenommen.
Aber wenn er zufrieden ist und war, warum hätte er was ändern sollen? Konjunktiv ist hier immer wieder falsch am Platze, ich weiß. ...
> Dazu kommt,daß er nicht mehr kommuniziert.Seit
> vier Jahren.
> Mit den Angestellten des Pflegedienstes schon.Zur
> Not schriftlich.
4 Jahre schon - heftig. Das würde ich für mich eher als Beziehungsstil denn als bipolare Erkrankung einschätzen.
> Also lebt er noch in der Gegenwart,genießt
> Nachrichten
> und ein s o r g l o s e s Dasein.
Bist du sicher, dass er sein Dasein als sorglos bezeichnet oder könnte ebenfalls ein ziemliches Maß an Verdrängung der Sorgen dabei sein. Kommt ja auch immer darauf an, worum sich der Einzelne sorgt.
> Mittlerweile genieße ich das Leben mit ihm
> und den Überraschungen,die es bereithält.
Das freut mich und finde ich ganz beachtlich!
> Wie sieht es bei anderen Betroffenen und ihren
> Angehörigen aus ?
Bei mir ist ein gutes Maß an Distanz wichtig, je nach dem wie nah mir jemand ist, ist das schwerer hinzubekommen. Ist immer wieder neu Aushandlungssache, je geringer der Drang nach Perfektionismus, um so leichter geht`s.
LG
s.