Hallo Stolpervogel,
das alles kommt mir doch aus meiner eigenen Geschichte sehr bekannt vor. Ich kenne nur die Spezialstation in Hamburg/Eppendorf.
Das UKE und natürlich andere Kliniken.
Es gibt Schöneres als in der Psychiatrie zu sein, aber sich umbringen ist auch sehr schade. Ich kenne aber das Gefühl der absoluten
Hoffnungslosigkeit und nicht mehr leben wollen.
Mir hat es geholfen, dass ich mich auf Lithium eingelassen habe. Ich fühle mich nicht mehr so energiegeladen wie früher, aber der
Mehrwert ist schon immens.
Für mich war es auch sehr wichtig, vieles im privaten zu verändern. Sonst würde es mir nicht so gut gehen, wie es augenblicklich
ist. Ich gehe meine Ängste an. Immer wieder aussetzen und nicht zu viele auf einmal. Ich traue mich auch einmal zu sagen, wenn
mich etwas nervt. Das hat enorm geholfen meine Ängste zu minimieren. Ich muss nicht mehr Everybodys Darling sein.
Das Forum hat mir enorm geholfen, dass ich weiss, dass ich nicht allein bin. Was hatte ich für Schuldgefühle, dass ich anders bin.
Die Menschen die ich heute um mich herum habe, sind sensibel genug um mich so zu mögen wie ich bin. Ich hatte früher 30
"Freunde" wenn ich Parties geschmissen habe, als ich krank wurde, war 1 Bekannte da um mich auszufragen, wie die Psychiatrie
so ist. Solche Freunde brauche ich nicht mehr.
Ich wünsche Dir, dass Dir bald geholfen wird. Für mich ist Genesung ein Potpourri aus mehreren Komponenten. Ich finde es
jedenfalls sehr schön, dass Du so ehrlich geschrieben hast. Alles Liebe für Dich.
Herzlichst
Turicum