Hallo Elsbeth,
der Hauptpunkt bei dieser Sache ist, dass es hier einen exakten Messwert oder eine Gruppe von Messwerten geben muss, auf welche sich die Aussage, ein Syndrom sei da oder nicht da bezieht. Das bedeutet, dass Du bevor Du Medikamente, die Dir sehr helfen, absetzt, auf jeden Fall einem zweiten Arzt den EKG-Bericht vorlegen solltest, oder diesen ein neues EKG machen lässt.
Wenn Dir dieser zweite Arzt bestätigt, dass das Syndrom bei Dir vorliegt, bedeutet das immer noch nicht, dass Du die Medikamente absetzen musst, welche im Verdacht stehen, das Syndrom erzeugt zu haben. Denn diese Entscheidung muss der Abwägung unterliegen, wie sich der Schaden, den das Absetzen bzw. Ersetzen der Medikamente Dir zufügen kann, zu dem Nutzen verhält, den es voraussichtlich bringt.
Dieser Nutzen liegt beim verlängerten QT-Intervall darin, dass Dir eine erhöhte Wahrscheinlichkeit erspart bleibt, einen plötzlichen Herztod zu erleiden.
WIE groß diese Wahrscheinlichkeitserhöhung ist, wird Dir niemand zuverlässig sagen können. Und selbst wenn - es ist nur eine Wahrscheinlichkeit. Ich habe neulich beim Mensch Ärger Dich Nicht fünfmal hintereinander eine Zwei gewürfelt. Das ist sehr unwahrscheinlich - kann aber passieren.
Wir können das übrigens ganz gut mit Corona vergleichen.
Man hat eine Methode gefunden, Erkältungsviren in Personen zu messen. Dann hat man gesagt, wenn wir in einer Bevölkerung "zu viele" Viren finden, dann haben wir eine "Pandemie" und müssen Maßnahmen ergreifen.
Man hat nicht gesagt: Schauen wir erst mal, ob wir wirklich unbedingt reagieren müssen - welchen Schaden richten wir an, wenn wir so oder so reagieren?
Wir können sicher sein - Frau Merkel würde Deine Medikamente absetzen.
Gut, dass sie keine Ärztin ist.
Herzlich,
Roquentin