Mein lieber Frank,
du weißt wie nah mir deine Zeilen und dein Leben immer geht, wenn auch immer nur gelesen, aber trotzdem immer nah mit empfunden.
Ich weiß leider nicht wie du deine Worte im Imbiss gewählt hast, wie du laut denkend Formulierungen in den Raum geworfen hast, vielleicht war das Wort Menschlichkeit zu präsent und missverstehend in Sätzen eingebaut.
Ich weiß das es dich immer beschäftigt, wie Menschen so oberflächlich durchs Leben traben und nur das eigene Leben im Fokus haben.
Das Ärzte herablassend und pompös und wichtig scheinend, auf der anderen Seite des Tisches sitzend auf dich hinab schauend.
Du sagst du hast nie wirklich gelebt, doch das hast du, erinnere dich an die schönen Tage in der Stadt in der du die schönen Stunden deines Lebens verbracht hast, wo dich Freunde und Bekannte in deinem Umfeld wohl fühlen ließen.
Ich sage dir besuche diesen Ort wieder, hole dir Erinnerungen zurück, sei mutig und äußere deine Wünsche zum Wohlbefinden, du hast das Recht dazu.
Deine unzähligen Medikamente haben dich mürbe gemacht und deine manischen und depressiven Phasen haben dich vieles verpassen lassen.
Aber ich wünsche dir von Herzen das du wieder Spaß empfinden kannst, dass sich Freude in dein Leben schiebt, dass du mutiger wirst und dich traust Sehnsüchte zu äußern, vielleicht auch gemeinsam mit deinem Sohn, dem Menschen der dir familiär wahrscheinlich am entferntesten von deiner eigenen Seele scheint. Vielleicht findet sich ein Weg, sich gegenseitig besser nachempfinden zu können und man stellt dann doch fest, dass kleine Parallelen bestehen, wenn man sie ganz tief betrachtet.
Ich denke in euch Beiden irrt der Wille nach Frieden mit dem eigenen Ich, der zu finden manchmal unmöglich erscheint.
Ich denke an dich...
Liebe Grüße Doreen