Lieber Frank,

ich schicke dir etwas Hoffnung das Gefühl wie eine Laborratte zu empfinden, etwas nachhinten schieben zu können.
Vielleicht nur den Fakt zu sehen das man dir helfen möchte, jedoch mit deiner riesigen Anzahl an Medikamenten, kann ich dein Empfinden gut nachvollziehen.

Ich wünschte es gebe mehr von diesen Oberärztinnen, die sich still zu Menschen ans Bett setzen und ihr verletzliches Inneres, hinter dem tosenden, schier unkontrollierbaren Gewitter erkennen können.
Ich bin froh das du Glück hattest das sie bei dir saß, nimm den Mut von damals, den sie dir gab, lass ihn wieder größer werden und nimm die Hoffnung und lass sie wachsen, immer ein kleines bisschen.

Ich bewundere Menschen die in der Sterbebegleitung arbeiten, also bewundere ich auch dich, seit 20 Jahren was für eine Leistung von dir, Chapeau lieber Frank.
Ich hatte mal eine Kundin die im selben Bereich tätig war, sie erzählte mir das alle Sterbenden mit einem sanften Lächeln entschliefen und ihr Blick immer in eine Ecke gerichtet war, als wenn dort Jemand warten würde um ihn abzuholen.
Irgendwie gefiel mir der Gedanke, dass er nicht nur in Hollywoodstories so dargestellt, sondern vielleicht ja der Realität entsprach.
Das werden wir dann wohl alles selbst irgendwann erfahren.

Ich wünsche dir das du durchhältst , auch wenn du wahrscheinlich das Gefühl hast seit Ewigkeiten auf der Stelle zu treten, sei hoffnungsvoll, auch wenn sie manchmal schwindet, versuche jeden Tag aufs Neue zu kämpfen. Es gibt Menschen denen du sehr wichtig bist.

Alles Liebe wünscht dir Doreen