Auch ich habe Mühe mit dem Gefühl des Neides oder auch der Eifersucht. Ich komme mir jeweils übelst unsympatisch vor, wenn diese Gefühle in mir aufkommen. Und doch sind sie nun mal da.
Es sind jedoch völlig "normale" Gefühle, die man zulassen sollte, anstatt sie zu bekämpfen. Ich versuche meinerseits, diese Gefühle einfach wahrzunehmen, sie möglichst wenig zu werten. Diese Gefühle können auch Aufschluss darüber geben, was man sich in seinem eigenen Leben wünscht.
Also zum Beispiel bei dir: anstatt dem Gegenüber zu wünschen, dass sein Leben stehenbleiben möge, sich einfach selbst ganz klar zu sagen: Ich wünsche mir eine Partnerschaft! Ich wünsche mir ein Kind!
Neid ist ein ekelhaftes Gefühl, doch wenn du ihn zulässt geht er vorüber. Dagegen ankämpfen macht es bloss schlimmer. Ich bin das selbst am üben, auch mit anderen negativen Emotionen wie Ärger, Wut, Hass und Trauer. Es ist nicht einfach, vor allem wenn man wie ich dazu neigt, negative Gefühle zu rationalisieren, ständig "vernünftige" Gründe für diese Emotionen zu finden. Diese "pseudorationalen" Gedanken unterdrücken das eigentliche Gefühl und konservieren es in meinem Inneren, zerfressen mich dann eben wo wie du es bei dir beschreibst. Es ist bei mir eine jahrelange Gewohnheit, meine eigenen Gefühle rational begründen zu wollen. Ich kann sie auch nicht einfach zackzack weglegen, aber doch schaffe ich es, diese doofen Gedankenketten immer früher zu erkennen, zu unterbrechen und das Gefühl einfach so zu ertragen,zu spüren. Dann geht es meistens bald wieder weg.
Schäme dich nicht für diese Gefühle, sie sind urmenschlich (auch wenn die wenigsten das zugeben mögen).
Und vielen Dank für den Denkanstoss, ich finde du hast ein spannendes Thema angeschnitten!