Hallo Carolyn,

bei der Einnahme von Lithium würde ich mich auch nach dem Spiegel richten, der sehr individuell wirksam sein kann. Den wird deine Psychiaterin für dich nach den 2 Jahren wohl festgestellt haben. Wenn du selbst auf deinen Spiegel achtest, ihn dir sagen lässt, hast du einen guten Anhaltspunkt und kannst mit der Zeit herausfinden, bei welchem Spiegel du dich wohl fühlst und dies auch wahrnimmst.

Ich nehme seit 24 Jahren Lithium als Mono-Medi. In den ersten ca 10 Jahren hatte ich auch immer wieder mit Depressionen zu kämpfen, habe aber AD´s abgelehnt. Mit den Jahren hat sich mein Umgang mit den Depressionen geändert. Ich habe meinen Weg gesucht und bin ihn konsequent gegangen. Den Phasenschutz hatte ich durch das Lithium und was ganz wichtig war auch den Schutz vor suizidalen Gedanken. Die Lithiumdosis wurde nicht erhöht, aber es kam ein Präparatwechsel auf Grund von Marktproblemen. Mit dem Quilonum war ich auf 100 mg höher pro Tag eingestellt und ich habe mich damit sehr lange etwas unter dem Strich gefühlt. Nun mit dem zunehmenden Alter reduziere ich seit gut 10 Jahren ganz allmählich bei fast gleichbleibendem Spiegel, da ich im Alter weniger brauche, um den Spiegel aufrecht zu erhalten.

Neben der Therapie habe ich auch andere Möglichkeiten gefunden, mich mit den Depressionen und ihren Folgen für mein Verhalten und meine Ansprüche auseinander zu setzen. Dafür war die Grundeinstellung mit Lithium eine gute Plattform. Heute sage ich, gut dass ich die Anfangsjahre der schweren Depressionen durchgestanden habe, ein Grundvertrauen in mich selbst entwickeln konnte und bis heute mit nur einem Medi hinkomme.

Heute hast du sehr viel mehr Möglichkeiten, dich mit deinen Depressionen zu befassen. Der Markt bietet da so einiges, auch regional unterschiedlich. Nur Mut! :)

Lg
s.