Hallo Miss Elisa,
ich bin nicht in einer Selbsthilfegruppe organisiert, jedoch die Idee mit den Telefongesprächen hat so sein Für und Wider, nach meiner Meinung. In der Gruppe trägt auch die Gruppe, Emotionen, Spannungen und manch schwierige Situation.
Wie ist das aber im Telefongespräch zu meistern? Mut machen am Telefon ist sicherlich nicht schlecht und kann ein solidarisches Gefühl erzeugen, aber wie geht jemand allein damit um, wenn einige Menschen gerade sehr belastet sind und dieses auf einen Menschen nun "abladen"? Wo hat derjenige die Möglichkeit sich selbst wieder zu entlasten? Wo sind da die eigenen Grenzen und wie gut sind da die Selbstfürsorgestrategien? Wie gut funktioniert das "Abgrenzen"?
Das sind so Fragen, die mich da bewegen würden.
Zur Zeit arbeite ich im Homeoffice und telefoniere auch mit KlientInnen, die mir ihre Sorgen, wenn vorhanden schildern können. Jedoch habe ich im Hintergrund meine KollegInnen und die Teamleitung, bei denen ich mich entlasten kann. Es wird also immer noch im Team getragen.
Viele Grüße Heike
------------------ Signatur --------------------------
Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.20 11:50.