Hallo dino,
in der Presse wurde die umfangreichen Studienergebnisse aus den Jahren 2017, 2018 als neu dargestellt. Ich frage mich, warum dann nicht schon viel länger bei Leuten mit behandlungsresistenten Depressionen antientzündlich behandelt werden? Konnten diese Art der Entzündung vorher nicht erkannt werden? Oder waren es nur Thesen ohne den Unterbau? Anscheinend konnten viele Leute ja trotzdem nicht richtig diagnostiziert werden? In den Studien waren ja tausende von Menschen beteiligt, die bisher nicht antizentündlich behandelt wurden und bei denen man vor der Studie keine Gehirnentzündung diagnostiziert hatte.
In dem Film von Susannah Cahalan waren alle MRT, Blutbefunden usw. negativ und sie war in einer der besten Universitätsklinken der USA. Eigentlich wollte man sie schon in die Psychiatrie transferieren und nur aufgrund ihrer aufmüpfigen Eltern, die das wochenlang verhindert haben, hat eine Ärztin noch eine Koryphäe aus der Forschung drüberschauen lassen, die das dann entdeckte. In der Psychiatrie wäre sie früher oder später gestorben. Ich bin durch diesen Film auf das Thema aufmerksam geworden.
Bei mir selbst kann ich mich nie erinnern, dass man außer Schilddrüsenwerte und Standardblutwerten etwas untersucht hat. Und ich war zwei Jahre extrem verlangsamt im Denken, vergesslich, verwirrt, habe mich verlaufen in eigentlich bekannten Gegenden etc.
Mir gelang es auch nicht an stationäre Behandlung zu kommen, weil mein Umfeld woanders wohnte. Allein wurde ich im Krankenhaus telefonisch abgewimmelt, selbst konnte ich nicht hinfahren und hatte auch 1,5 Jahre lang keine Energie und nicht die Fähigkeiten, ambulant zu einem Arzt zu gehen. Ich war also erst beim Arzt, als der schlimmste Part abgeklungen war und ich mich wieder strukturieren konnte, regelmäßig irgendwo hinzufahren.
Im Prinzip bin ich ja nach einem weiteren Jahr meinem Schub entkommen und hatte zum Glück seitdem keinen Schub mehr. Aber ich kann mir vorstellen, wenn bei den meisten Leuten wie bei mir jahrelang gar nichts untersucht wird, dass da solche Fälle ziemlich oft unter den Tisch fallen. Unabhängig davon, was bei mir jetzt der Fall ist.
Da ich stabil bin, ist es mir ehrlich gesagt wurscht, was ich genau habe/hatte, solange es mir wie jetzt gut geht. Ich wurde durch ein Antiepileptikum stabil, Neuroleptikum hat mir nicht geholfen.
LG
Tagtraum
5-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.10.18 15:40.
