Hallo Diesel, Dein Baum gefällt mir sehr drum geb ich auch meinen Senf dazu.
Der Anfangstitel lautet: "Haben wir uns krank gemacht?". Wie wäre es, wenn wir das "Wir" gleichsetzen mit "unsere Kultur"...!?
Wir werden von klein auf sehr einseitig gefördert in unserer Kultur, nämlich auf der kognitiven Ebene, also der Ebene des Denkens. Es wird ein Bild gezeichnet von einem Menschen, der möglichst rational handeln und interagieren soll. "Sei vernünftig", "tu nicht so kindisch", "sei nicht so emotional", "der klügere gibt nach"...etc. etc.. Ich bin mir sicher dass fast alle von uns solche Appelle mit der Muttermilch aufgesogen haben. In der Schule werden wir mit rationalen Inhalten schon relativ früh "vollgeknallt", die emotionale und musische Ebene dafür meiner Meinung nach viel zu kurz gehalten (Ich habe 10 jahre als Lehrer im System gearbeitet....)
Aber:
Die rationale Welt ist eine kalte Welt, Sie ist nicht sinnlich. Wir aber sind alle auch sinnliche Wesen, mit dem Bedürfnis nach Extase, sich in Farben, Formen, Musik und Bewegung zu berauschen, den rationalen "Kontrollapparat" ab und zu mal auf die Seite stellen zu können ein in meinen Augen "normales" Bedürfnis und sinnvolles Gegengewicht zur Welt der Gedanken.
Vielleicht sind also auch die stromlininenförmigen Lifestyle- und Karriereprofis auf der Überholspur des Erfolges die eigentlich "Kranken"...!?
Die Bipolare Störung eine "Anpassungsstörung" an eine immer oberflächlichere und sinnentleerte westliche "Hoch"-Kultur die auf Ausbeutung, Unterdrückung und Heuchelei gründet....Eine Kultur in der ich mich nicht heimisch fühlen kann und definitiv die Phase der Dekadenz erreicht hat...ganz einfach eine kranke Kultur.
Ich sehe Bipolarität auch als Abwehrreaktion einer eigentlich gesunden, sensiblen und ethisch hoch entwickelten Seele auf diese Gesellschaft mit der wir iiirgendwie klarkommen müssen.
Downtoerthguy (15 mg Abilifie/ 120 mg Duloxetin/ 60 mg Ritalin/ Quetiapin und Lorazepam bei Bedarf)