Hallo Mixed States,

mir geht es genau so.

Ich weiß noch als ich hypomanisch war und bei meinem Kumpel in seiner neuen WG übernachtet habe. Wir waren alle gemeinsam auf einer Party und ich wusste am nächsten Tag rein gar nichts mehr von dem, was ich da auf der Party alles von mir gelassen habe. Offensichtlich habe ich aber einen extrem positiven Eindruck bei den Mitbewohnern meines Kumpels hinterlassen, denn die boten mir an, dass ich in Zukunft jederzeit bei ihnen übernachten dürfe - sogar dann, wenn mein Kumpel mal nicht da sein sollte. Ich muss wohl am Abend zuvor extrem witzig und gut gelaunt gewesen sein.

In dieser Lebensphase hatte ich gerade meinen URC Verlauf, der durch Citalopram angestoßen wurde. Meine Gedächtnisstörungen waren in dieser Zeit so stark, dass mir am Tag nach der Party noch nicht einmal die Namen der Mitbewohner einfielen. Noch peinlicher war, dass ich am darauffolgenden Tag, zwei mir bekannte Mädels mit dem Satz "hey, lange nicht gesehen!" begrüßte und sie darauf mit: "aber wir haben uns doch gestern erst gesehen?!" antworteten.


In der Depression ist das natürlich ganz anders. Ich spreche kaum noch, wirke total apathisch und habe regelrecht Angst vor anderen Menschen. Wenn die Depression stärker wird, dann stellen sich heftige Minderwertigkeitsgefühle ein. Ich habe mich teilweise derart minderwertig gefühlt, dass ich glaubte ich sei nicht mehr würdig, mit anderen Menschen zu kommunizieren.