Aha. Wenn Frühlingsgefühle schon zum Krankheitssymptom erklärt werden, hat die Psychiatrie wirklich ganze Arbeit geleistet.
Nicht alles, was sich gut anfühlt, ist (hypo)manisch. Man kann so weit gebracht werden, dass man sich nicht mehr traut, glücklich zu sein. Trostlosigkeit als Lebenshaltung - das kann es ja auch nicht sein, oder? Ist das denn noch lebenswert?
Ein kleiner Schwank aus meinem Leben:
1987, als ich nach acht Jahren und drei Manien die Diagnose "manisch-depressiv" bekam ("bipolar" kannte man damals noch gar nicht), gingen meine damalige Frau und ich zu einem niedergelassenen Psychiater, ein ziemlich junger Typ. Als sie ihn fragte, auf was sie denn in Zukunft achten solle, bekam sie die Antwort:
"Seien Sie vorsichtig, wenn er glücklich ist!"
Großartig, oder? Da freut man sich dann so richtig auf die Zukunft...