Bei mir sind es Phasen, in denen ich gegenüber allen Reizen hypersensibel bin. Da ist einfach alles zu intensiv. Musik zu grell, Licht zu hell, Wind zu bohrend, Geräusche zu knallend, Atem zu kalt, Berührung erschreckend, Gerüche sehr einnehmend, Gespräche zu schnell, Stoff auf der Haut zu schwer, Gedanken zu denkend, Sonne zu brennend, Regen zu bremsend.
In der Folge ist jede Begegnung mit Mitmenschen zum eskalieren begünstigt. Es liegt nicht an deren Handeln, sondern an meiner Fähigkeit alle Antennen gleichzeitig einzusetzen, und der Unfähigkeit bei der Wahrnehmung zu filtern und auszublenden.
Dann ist es im wahrsten Sinne des Wortes zum aus der Haut fahren. Dann bin ich wie die Axt im Walde.
Was mir hilft ist boxen bis zur absoluten Erschöpfung. Leider ist dies bekanntlich sehr reizintensiv was mich überwiegend nicht damit beginnen lässt. Entspannung kann auch runterbringen. Meist scheitere ich aber an dem Punkt, wo die Aufmerksamkeit auf den Atem gerichtet wird. Die Atemluft kommt mir vor wie ein Eimer Eiswasser ins Gesicht.
Diese Phasen sind generell vor Beginn einer Depression oder während einer Hypomanie präsent. Nicht unbedingt ein Frühwarnzeichen sondern eher eine Bestätigung des Ausnahmezustandes.
Der sensible Holzfäller Schlotterbeck
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.10.17 19:38.