Es tut mit immer so Leid wenn ich Angehörige lese die Berichten wie viel sie versucht haben um jemanden in der Manie zur Vernuft zu bringen oder gut zuzureden. Und ich von meiner Seite aus weiß, die ja die Krankheit "von innen" erlebt hat, bei mir wäre das auch für die Katz.
Man ist Vernunft eben nicht mehr zugänglich und was immer er sich alles zerstört hat - da scheint ja bei Deinem Mann nicht mehr viel vom vorherigen Leben übrig zu sein - das KANN er jetzt eh nicht sehen. Das wird er erst sehr Zeitversetzt sehen, wenn die Manie sich ausgelaufen hat, wenn er noch eine Depression überwinden muss, wenn er dann wieder zur Stabilität findet... das war so der Punkt wo jedenfalls ich gemerkt habe, jetzt beginnen ich die Sache zu verarbeiten. Dafür muss man ja auch erstmal Reserven haben. Etwa ab 3 Jahren später konnte ich mit meiner Mutter reflektierend darüber sprechen, die bei mir diejenige war die die Brände gelöscht hat, wie es eben ging...
Aber er ist jetzt noch in seiner Welt wo er der absolut tollste ist, der einzige mit Durchblick, der alles schaffen kann. Er sieht jetzt nichts negatives.
Ich wünschte den Angehörigen immer jemand an die Seite der ihnen sagt: Du brauchst Deine Kraft jetzt nicht darin verschwenden einem Verrückten Vernunft entlocken zu wollen. Aber das ist bestimmt schwer wenn man seinen Partner ja als Vernunft zugänglichen Erwachsenen kannte. Ich glaube Dir dass Du alles versucht hast.
Tut mir Leid dass ich keine praktischen Tipps geben kann, aber Du kannst vielleicht auch Sichtweisen gebrauchen, die Dich selber entlasten. Vielleicht machst Du Dir Vorwürfe, aber das ist eben eine Krankheit.
Gut dass Du Dich jetzt getrennt hast. Abgrenzung ist gut für Dich.