Hallo Tschitta,
> Ich glaube auch, das man irgendwan lernen kann,
> die Highs nicht über einen Partner definieren zu
> müssen..
das ist ein sehr guter Punkt. Ich lebte nach einer schweren manischen Phase mehrere Jahre alleine. In dieser Zeit gab es Höhen und Tiefen. Da habe ich gemerkt, dass diese Zustände nichts mit einer Partnerschaft zu tun haben und mir hinter die Ohren geschrieben, in einer künftigen Partnerschaft niemals den Partner und auch andere Personen für meine Gefühle verantwortlich zu machen.
Es gibt natürlich auch Grenzen, die der Partner nicht überschreiten darf, bei mir wären das notorisches Fremdgehen, häusliche Gewalt, Alkohol- oder Drogensucht.
> Aber auch das ist eine Frage, wieso das bei Bipos
> so ausgeprägt oft ist, dieses sich über
> Sexualität oder Partner zu definieren/suchen?
Das liegt eher an der Persönlichkeit bzw. den Lebenserfahrungen und nicht an der Erkrankung. Ich bin Bipo und durch schlimme Erfahrungen während meiner ersten Ehe ist es mir ein für alle mal vergangen, mich über einen anderen Menschen zu definieren, weder über mein Elternhaus, noch über meinen Mann und schon gar nicht über meine Kinder.
> Bei mir, ich bin eine Suchende nach Freiheit.
> Freiheit der Gefühle/Gedanken des Lebens des
> Seins..etc..
> Meine Mutter war öfter besorgt, und sie sagte
> einmal: soviel Freiheit wie ich wolle, gebe es
> gar nicht.
Da hat sie wohl recht. Aber gerade durch den Verzicht darauf, äußere Umstände für dein Innenleben verantwortlich zu machen, erreichst du ein recht großes Maß an Freiheit, weil du eben nicht mehr als nötig abhängig bist von den äußeren Umständen. Aber man darf nicht vergessen, dass wir an bestimme Kausalitäten gebunden sind.
> Also der Mensch im Spannungsfeld der
> Individualisierung versus Abängigkeit.
Es gibt doch diesen Spruch: "Gott, gib mir die Gelassenheit,Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. "
Der trifft es ganz gut, finde ich.
Liebe Grüße,
Ceily
