Hallo, Deborah,
lieben Dank für Deine Rückmeldung.
> "Sich nicht vergleichen" fällt mir Gott sei Dank
> leicht.
> ... denn der Vergleich mit anderen ist der
> sicherste Weg, unglücklich zu werden.
Oder glücklich, je nachdem wie der Vergleich ausfällt, ;-).
> Ich hatte bis zur V-Therapie große Angst, Fehler
> zu machen. Als Kind wurde ich im familiären
> Umfeld dafür ausgelacht.
Das war bei uns nicht, wenn Du meinst, Du seist für Deine Fehler ausgelacht worden.
> Vermutlich neige ich
> deshalb zum Perfektionismus, mit dem ich mich
> selbst unter Druck setze.
Nein, ich neige nicht zum Perfektionismus. Ich will nur das leisten können und so funktionieren wie der Durchschnitt.
Das ist z.B. mein
> Defizit.
> Ich muss lernen, Fünfe gerade sein zu lassen und
> das 'gut' gut genug ist.
Ich frage mich auch manchmal, ob man denn wirklich alle „Defizite“ beseitigen, darf ich nicht auch meine Schwächen akzeptieren? Wieviele Menschen haben und machen Fehler und sind doch mit sich im Reinen?
Vielleicht liegt das auch bei mir daran, weil ich mich anderen Menschen, gerade denen, die mir etwas bedeuten, unterlegen fühle.
> Wenn mir das gelingt, verliert sich die Angst, vor
> Fehlern und ich mache weniger.
Ich glaube, bei mir liegt der Hund woanders begraben, nämlich im Kognitiven oder in der Aufmerksamkeit. Vielleicht sollte ich mich doch einmal auf ADS testen lassen.
>Kann es nicht sein,
> dass der Arbeitgeber oder die Aufgabe nicht zu Dir
> passen?
Na, ja, mein Traumjob war es ja nicht gerade, als Hilfskraft in einem Minijob im Büro zu arbeiten. Aber in der Juristerei ist der Zug mittlerweile auch abgefahren, und das war auch nicht mein eigentliches Ziel im Leben.
Die Träume haben mir andere ausgeredet, weil sie meinten, ich sei geistig zu langsam für diese Tätigkeiten. Aber das Jura-Studium war auch kein Zuckerschlecken, doch das Durchziehen ein Fehler.
> Ich hoffe, jetzt wird es etwas klarer, was ich Dir
> übermitteln wollte.
Ja, ich hatte schon vorher verstanden, aber meine Antwort war wohl unklar. Irgendwie bin ich immer noch im Werden und kämpfe um mein Leben. Aber das kennst Du ja auch.
Liebe Grüße und schönes Wochenende
Lisa Vincenta
Weiblich, 60 Jahre, seit Ende 2002 an Bipolarer Störung erkrankt, seit 2011 an einer Ticstörung