Danke für Deinen lieben Post!
FreaSBP schrieb:
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> Mich gruselt es immer, wenn Frauen schreiben, dass
> sie abrupt die Medis abgesetzt haben, nachdem sie
> von einer Schwangerschaft erfuhren. So 6.-12.
> Woche ist die Organogenese schon im vollen Gange,
> dann nutzt es auch nichts mehr, Medis einfach
> abzusetzen. Eventuelle Fehlbildungen sind zu
> diesem Zeitpunkt nämlich schon passiert. Leider
> gehen sowohl Frauenärzte und Psychiater diesen
> Weg zu oft mit, um sich ja nichts zu schulden
> kommen zu lassen. Bekommt das Kind was ab, könnte
> es ein Kunstfehler sein. Knallt Mama in der
> Schwangerschaft durch, ist es halt Pech. Ich habe
> in meiner psychiatrischen Laufbahn mehrfach Frauen
> betreut, die in Schwangerschaft oder Stillzeit
> richtig krank geworden sind und das war immer für
> die ganze Familie eine Katastrophe.
Mein Motto war: Mein Kind braucht eine stabile Mutter. Und das geht bei mir eben nur mit Medikation, daher wäre ein Absetzen nie in Frage gekommen. Glücklicherweise gibt es Erkenntnisse darüber, welche Psychopharmaka besser und welche schlechter mit Schwangerschaft und Stillzeit zu vereinbaren sind, so dass das Risiko fürs Kind minimal ist. Ganz ausschließen kann man Nebenwirkungen nicht, aber ich hatte wie gesagt Embryotox und meinen Psychiater hinter mir. Ich fand es gut, dass zu keiner Zeit Panik geschürt wurde, wir konnten völlig sachlich über das Thema reden! Es hat mir auch nie jemand das Gefühl gegeben, dass mein Kinderwunsch verantwortungslos sei. Im Gegenteil wurde ich eher für meine Umsicht gelobt.
Hätte ich im Wochenbett einen Rückfall gehabt, hätte ich ggf. noch weitere Medikamente erhalten müssen und dann wäre das mit dem Stillen je nach Präparat schon nicht mehr so ratsam gewesen. Daher bin ich sehr froh, dass Quetiapin in Monotherapie weiterhin ausgereicht hat.
Wenn meine Geschichte jemandem Mut macht, würde mich das sehr freuen :-)
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w., 37 Jahre alt, schizoaffektive Störung 2009 diagnostiziert. Erste Psychose mit 17.
Medikation: Seroquel Prolong 400mg