15. 02. 2017 11:46
Liebe Forumsmitglieder,

seit 15 Jahren bin ich mit einem Mann verheiratet, bei dem ich mich nun seit vielen vielen Jahren frage, ob das Thema "bipolar" eins ist. Oder eine Variante davon.
Mein Mann war schon als Jugendlicher sehr aktiv. Plante Reisen, Umzüge, viele Aktivitäten dicht beieinander. Immer dann, wenn es zu viel wurde, legte er sich Migräne-Attacken ins Bett und war 2 Tage ausgenockt. Ich war dann dazu da, das Drumherum zu "retten". Das ist bis heute so und geschieht alle paar Wochen. Ich kann mich in diesen Phasen auf nix verlassen. Weder inhaltlich noch zeitlich. Begleitet werden diese Migränephasen von Stimmungsveränderungen. Insbesondere NACH Fernreisen, Flügen, weiten, anstrengenden Geschäftsreisen, Messen, Alkoholgenuss folgt eine aggressiv-depressive Phase. Nichts körperlich-tätliches, aber eine extreme psychische Depression, Frustration. Dabei setzt er alle vertrauten Menschen unter Druck, wenn ihm etwas nicht passt. Entzieht alle Gefühle. Verbreitet ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit. Davon dass er in einer Mühle steckt und seinen wahren Dingen nicht folgen kann. Davon dass das wahre Leben irgendwann anfängt, wenn wir nicht mehr durch den Kinderalltag gebunden sind beispielsweise. Und nichts dieser "wahren Dinge " nimmt er in Angriff. Und WENN er mal was ausprobiert, dann bleibt es wieder liegen und versandelt.

Manchmal warte ich sehnsüchtig auf Migräne, die diese Stimmungstiefs dann beendet.

Er WEISS, dass er mit seinen "Überaktivitäten" Raubbau an seinem Körper betreibt. Er weiß auch, dass die Migräne quasi das Ventil ist, um sich die Ruhe zu holen. Er nimmt das in Kauf. Absolut fehlende Krankheitseinsicht gibt es in Bezug auf die psychischen Veränderungen. Auf die Depressionen.

Mein Mann hat akut eine China-Reise hinter sich und kommt seit 6 Wochen (!) nicht aus dem Stimmungsloch heraus.
Spreche ich ihn darauf an, so spiegelt er es mir zurück. ICH wäre ja schlecht drauf.
Und tatsächlich sinkt meine Laune natürlich um ein Beträchtliches.

Eine Woche vor der China-Reise im Januar bekam ich sowas wie einen erneuten Heiratsantrag. Er ist, wenn es ihm gut geht, zu 100% anders, liebt seine Familie, mich, die Kinder Hund und Haus. Am Flughafen holte ich einen verwandelten Menschen ab. Auch unser 14-jähriger Sohn, der ihn begleitete, war verhaltensauffällig, was ich auf die Glutamate im Essen schiebe. Der beruhigte sich aber wieder. Mein Mann und ich sprachen am Wochenende von Trennung.
Die Kinder setzt er psychisch unter Druck, wenn etwas quer läuft. Wir haben 4 Kinder im Alter von 5-14 Jahren. Und ich finde, diese Schwankungen nehmen ein Ausmaß an, dass ich nun was unternehmen möchte, um Schadenbegrenzung zu betreiben.

Krankheitseinsicht gleich null.
Gestern dann war wieder "alles tutti". ICH sei das Problem. ICH hätte ja von Trennung gesprochen.
Am schlimmsten ist für mich die Realitätsverdrehung. Spreche ich die Dinge an, macht er sie zu MEINEM Problem, so dass ich lange Zeit mir selbst fast nicht mehr geglaubt habe.
(Auch wenn mir klar ist, dass es IMMER unterschiedliche Wahrnehmungen gibt. Und dass immer zwei am Problem "beteiligt" sind. Aber ich denke genau DAS hat mich auch jahrelang davon abgehalten, was zu unternehmen. Ich hab das Problem auch immer bei mir gesehen. Ich finde, das ist ein ganz fieser Mechanismus, der da greift, dem ich mich aber jetzt gewachsen fühle.) Habe ich eine feste Haltung, akzeptiert er das nicht von mir allein. Er fühlt sich dann von mir überrollt.

Habt Ihr Tipps für Anlaufstellen?
Wir leben im Sauerland, in der Pampa, Einzugsgebiet Dortmund.

Hausarzt? Welche Art Diagnostik wäre fällig? Und wie kriege ich ihn dahin?
Ich möchte mich nicht dauerhaft im Internet, auch nicht in diesem Forum bewegen.
Ich nmöchte "echte Ansprechpersonen" und reale Schritte machen.

Lieber Gruß und Danke im voraus
Kathrin228
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Anlaufstellen, um eine Diagnostik in Gang zu kriegen

Kathrin228 809 15. 02. 2017 11:46

Re: Anlaufstellen, um eine Diagnostik in Gang zu kriegen

Lichtblick 382 15. 02. 2017 21:41

Re: Anlaufstellen, um eine Diagnostik in Gang zu kriegen

dino 401 16. 02. 2017 17:06

Re: Anlaufstellen, um eine Diagnostik in Gang zu kriegen

Anne.Freiburg 523 16. 02. 2017 19:06



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