.....du bist mein Reim auf Schmerz.
Wir werden wie Riesen sein
Uns wird die Welt zu klein.
Verfasser ist mir gerade nicht namentlich bekannt, und ich bin zu faul zum Googeln.
Man muss sich hier vor Augen halten, dass in Liedern und Poesie immer ein Ideal beschrieben wird, das von Menschen gerne erlebt werden würde, aber das die meisten noch gar nicht erlebt haben.
Es ist eine Übersteigerung des Alltäglichen und sogar des nicht so Alltäglichen.
Und sicher schlägt es damit voll in die Kerbe des (Hypo)Manischen. Das ist ja auch, ganz weit gefasst, nichts Anderes als eine Übersteigerung.
Witzigerweise sind sich diese ganzen Reimschmiede, oder zumindest ihre Zuhörer der "Regeln" und "Gesetze" dieser Übersteigerung gar nicht bewusst. Wir Bipos schon. Anders gesagt:
Sollte ein Normalo doch mal etwas erleben, wie es in diesen Texten beschrieben wird, fliegt es ihm meist genau so schnell und heftig um die Ohren, wie uns Bipos unsere (Hypo)Manien.
Zumindest ist noch jede Beziehung, die in diese Texte passt, und die ich bei Normalos beobachten durfte, auf dramatische Weise zerbrochen.
Es hat etwas, aus meiner Bipo-Sicht, Ironisch-Süßes an sich, dass sich Normalos in der romantischen Poesie genau die Ideale erschaffen, von denen sie dann (genau wie wir) zerrissen werden, sollten sie da mal hinkommen.
Da darf dann mal der Bipolare am Rande stehen und sich, wissend-grinsend denken: "Das hätt ich dir gleich sagen können."
Ein literarisches Beispiel für die unausweichliche "Mechanik" der hohen Romantik ist im Übrigen Goethes "Die Leiden des jungen Werther".
Das Leben von John Keats genau so.
Ich hätte noch eine Menge weiterführende Gedanke zu dem Thema, aber ich lass es erstmal gut sein. Mal schauen, wie sich der Baum entwickelt.
Danke für diesen Baum! Ich amüsier mich gerade köstlich.
Cheers
Phoenix
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Von Aschenputer bis Napalmdrossel.
Männlich, 37, Bipolar 2, Pregabalin 150mg