Hallo Bohumil,
mein Psychiater ist auch der Meinung, dass ich mittlerweile sehr gut klar komme.
Deshalb käme er aber auch nicht auf die Idee, "mich ohne Phasenprophylaxe laufen zu lassen".
Weshalb auch?
Die Phasenprophylaxe ist doch eine tragende Säule meiner Stabilität.
Ich werde doch nicht so verrückt sein, diese weglassen zu wollen und damit die Bipolare Störung einzuladen,
mir das Leben, das ich mir nach meinem "Totalschaden" mühsam wieder aufgebaut habe, erneut zu zerstören!
Ich kann in diesem Punkt Deinem Gedankengang nicht folgen.
Was bedeutet für Dich "ganz gesund" bei einer unheilbaren Erkrankung?
Ich denke mittlerweile nicht mehr darüber nach, was "normal" oder was "krank" ist, sondern mache das beste aus
meinem Leben. Dabei berücksichtige ich, dass das zunehmende Alter ohnehin Einschränkungen mit sich bringt -
vollkommen unabhängig von der Bipolaren Störung.
Dass Deine Frau nicht in Deine Stimmungen mit hineingezogen werden möchte, verstehe ich gut.
Sie scheint sich diesbezüglich gesund abgrenzen zu können.
Was ist dagegen einzuwenden?
Weshalb glaubst Du Deinem Psychiater nicht, dass Du mittlerweile so weit genesen bist, wie das unter Berück-
sichtigung einer chronischen Erkrankung möglich ist?
Was sagt Dir denn Dein eigenes Gespür - unabhängig von den Einschätzungen von anderen?
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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