...was ich nie machen ließ.
Eher dachte ich da in tiefer Depri über so einen Gehirnschrittmacher nach.

Ich habe viele Patienten gesehen nach EKT.
Aber keinen Einzigen dem es nachhaltig half.

Ich glaube was da hilft, bei manchen,ist,- daß das ein radikaler Einschnitt ist. Und radiklae Erlebnisse können die schlimmste Depression mal kurz wegblasen.
Auserdem kümmert man sich dann so "schön" um einen, wenn man EKT bekommt. Man sieht mal was vom Pflegepersonal.

Also ich glaube, EKT hat so eine Art Placeboeffekt.

Das werden mir Fachleute sicher wiederlegen.Aber da vertrau ich auf mein Gefühl und darauf was ich "sah".

Gut in Erinnerung ist mir die erste Patientin, die Ende der 90 , als erste in "unserer " Klinik ein EKT machen ließ.
Lange war man ja davon abgekommen.
Angeblich war sie drei Jahre dauerdepressiv ( ich glaub nicht daß man solange tief depri sein kann- verstimmt jo- aber nicht tief depri-und alles was ich an der Frau kennen lernte -die einfach schwer gaga- Essstörung ecetera und hatte mit dem Beharren auf Depression etwas gefunden, was ihr Umfeld in Bewegung brachte- etwas was Garant dafür war, daß man sich für sie interessierte- sich kümmerte)
In der hiesigen Klinik- und das ist ein große Uni-Psych- machten sie damals gar keine EKT.Die Frau wurde dafür in eine andere Stadt verlegt. Riesen Wirbel um sie also, ich glaub alleine das kann schon mal die Laune heben.
Nach der EKT wußte sie erst mal nicht wer sie war, wo sie war und auch sonst nicht mehr viel. Diese Erinnerungslücken hielten auch wesentlich länger an, als die paar Tage, die einem die Behandler immer zugestehen als "Nebenwirkung".
Sie erschien mir überhaupt ziemlich panne in der Birne, danach.
Wir Mitpatienten fragten uns ob sie vielleicht eine Frühform von einer Demenz hat.
Na ja die Stimmung war bombe bei ihr.Sie strahlte jeden an und erzählte , sie sei nun wieder gesund.Die Depression wäre weg.Bzw sei hatte sie vergessen,dachte in der Klinik wohnte sie schon immer und "fand alles schön".
Ich hab sie ein paar Monate später in der Notaufnahme getroffen, wo sie heulend am Boden saß und sterben wollte.

Dann fällt mir noch ein, daß ich mal glaubte, daß ich die ultimative Beahndlungsform meiner Depris gefunden hatte.
Ich mußte mich operieren lassen.Da war ich schon monatelang depressiv.
Nach der OP gings mir super und das blieb auch so.
Ich schob es auf die Narkosemittel. Weiß man ja, das Patienten nach OP oft durch den Wind sind, es ihnen ZU gut geht.
Ich dachte, daß eine ähnliche Wirkung nun bei mir dazu führte,daß die Depri weg ist.
Leider fand sich nie ein Arzt der mir- ohne EKT- einfach mal eine Narkose machen wollte, war ich depressiv.
Es gibt da ja übrings die Theorie, daß Ketamin tatsächlich hilfreich sein kann.

Also- ich würde keine EKT machen. Und allgemein halt ich nix von neuen Ärzten, die einem alles in Frage stellen, was man als Behandlung schon "hat".

h.