Ich habe das Pech das ich fast nur noch verschiedene Schweregrade von Depression erlebe, mit sehr seltenen medikamenteninduzierten Hypomanien. Manie ist soweit ich weiß einfacher zu behandeln.
Ich bin seit fast 9 Jahren am Medikamente testen, und hab so ca. 27 durch. Das richtige war noch nicht dabei, daher habe ich mich seit ein paar Jahren dafür entschieden stattdessen nach dem geringsten Übel zu suchen.
So gut wie früher wird es mir womöglich nie wieder gehen, auch wenn ich die Hoffnung darauf nicht komplett aufgebe. Dieses unbeschwerte Gefühl, der klare Kopf und die Lebensfreude waren die besten Jahre meines Lebens.
Bei unserer Krankheit sollte man eines nicht vergessen. Die genaue Ursache ist unklar. Die Medikamente sind entsprechend experimentell, helfen nicht jedem und haben viele Nebenwirkungen. Manche Medikamente lindern aber zumindest einige Symptome. Oft muss man einen faulen Kompromiss aus Wirkung und unangenehmen Nebenwirkungen eingehen.
Es gibt keine Garantie, dass ein Medikament hilft. Es gibt jedoch mit jedem Medikament eine neue Chance, und das ist wichtig um die Hoffnung zu bewahren.
Das wird einem als Patient selten so deutlich mitgeteilt, wahrscheinlich um nicht von vornherein die Hoffnung zu erschüttern, aber um realistische Erwartungen zu haben sollte man sich dessen Bewusst sein.
Heutzutage hätte ich lieber HIV als eine Bipolare Störung. Da stehen die Chancen auf ein uneingeschränktes Leben und zukünftige Heilung aktuell deutlich besser.