Hallo zusammen,
erstmal als Vorabinfo: Ich bin gerade dabei Quetiapin retard auszuschleichen, weil ich es schlecht vertrage. Bis zum 12. hatte ich 600 mg genommen, bin jetzt bei 450 mg und soll morgen weiter auf 300 mg runtergehen.
Letztes Jahr in meiner Manie hatte ich auch das Gefühl, meine Ehe wäre kaputt, deswegen fürchte ich so halb, dass ich einfach wieder spinne. Ich hatte mich in einen anderen Mann verliebt und das starke Gefühl, dass mir in meiner Partnerschaft etwas fehlt. Mehrmals habe ich mit Scheidung gedroht, konnte mich aber nicht zu diesem letzten Schritt entschließen. Seitdem kriselt es zwischen meinem Mann und mir verständlicherweise gewaltig, da ihn mein Verhalten sehr verletzt hat.
Und jetzt, seit ich weniger Quetiapin nehme, habe ich schon wieder dieses Gefühl, dass mir etwas Wesentliches fehlt. Mein Mann hat kein nettes Wort für mich übrig, es fehlt mir mal gesagt zu bekommen, dass ich hübsch aussehe oder dass er irgendetwas an mir mag (außer meine Kochkunst, dafür werde ich regelmäßig gelobt). Im Bett läuft bei uns inzwischen überhaupt nichts mehr, das einzige was es noch gibt sind Küsschen auf den Mund und Umarmungen. Unser Umgang miteinander ist zwar freundlich, aber distanziert, so als wären wir gar kein Paar.
Ich leide extrem darunter. Mein Wunsch nach einer erfüllteren Beziehung ist sehr stark. Ich frage mich, warum er mich nicht verlässt, wenn er mich nicht liebt. Oder wenn er mich liebt, warum er es mir dann nicht zeigen kann. Auf entsprechende Fragen bekomme ich nie eine Antwort.
Nun die große Frage, warum ich nicht gehe. Einerseits habe ich wie gesagt Angst, dass ich mir das alles nur einrede, und später bereue. Zweitens habe ich Angst, dass mir aufgrund meiner bipolaren Störung das Sorgerecht entzogen wird. Und meine Tochter weggenommen zu bekommen würde mich zerbrechen.
Außerdem denke ich, jetzt während der Umstellung der Medikamente sollte ich solche wichtigen Entscheidungen nicht treffen. Diese brodelnde Getriebenheit und Überforderung mit meinen Gefühlen kenne ich von der Krankheitsphase letztes Jahr, und weiß nicht, wie real sie sind. Ich habe mir bereits vorgenommen, am Dienstag meine Psychiaterin anzurufen, weil es mir so schlecht geht.
Hat jemand einen Rat für mich?
Liebe Grüße,
Herbstnebel