Hallo Paulina,
> Ich schrieb doch gar nicht über *richtig* und
> *falsch*.
> So etwas würde ich mir nie anmaßen.
> Mit diesen Begriffen geh ich ganz vorsichtig um,
> weil ich der Meinung bin, ein *falsch* oder
> *richtig* gibt es schlicht bei dieser Thematik
> nicht.
Naja, ich finde schon, dass es da ein richtig und falsch gibt. Also ich meine man kann "Loslassen" und "Hilfe durch Nichthilfe" ja auch falsch verstehen. Das sagt Deborah ja auch ganz am Anfang: Es bedeutet eben nicht den Kranken wegzustoßen oder total links liegen zu lassen. Dennoch wird es oft so verstanden. Und passiert das, hat es jemand falsch verstanden.
Diese Möglichkeit es falsch zu verstehen besteht aber nicht nur im "Großen", also beispielsweise Loslassen mit Ignorieren zu verwechseln, sondern auch im kleinen. Denn wieviel loslassen muss man denn, damit es loslassen ist, und wann muss man mit dem Loslassen aufhören, damit es nicht zu ignorieren wird? Irgendwo da im Nebel verläuft dir Grenze zwischen der Notwendigen, Raumgebenden PASSIVITÄT des Umfelds ("nichthilfe") und der geringen, präsenzerzeugenden AKTIVITÄT des Umfeldes. Etwas das ich "sanftes Begleiten" nenne.
Diesen feinen Grenzverlauf zu verstehen, oder herauszufinden, wo er liegt, kann gelingen, dann ist es "richtig" oder nicht gelingen, dann ist es "falsch".
Und ob es gelingt oder nicht gelingt hängt halt davon ab, ob und wie man die Worte von jemandem, der es einem erklären will versteht oder nicht.
Und eben jenes Verständnis über Worte zu transportieren ist eben seeeeehr schwer. Wäre ich ein "clueless" hätte ich nicht verstanden, was Deborah mir sagen möchte, Sprich ich hätte sie sicherlich falsch verstanden. Auch so hatte ich sehr Probleme, weil mein Duktus ein ganz Anderer ist. Da ich aber mit ein Bißchen Hirnschwurbelei in ihren Worten auch genau das wiederfinden konnte, was ich mir unter Nichthilfe vorstelle, gabs keinen Grund da was dran zu kritteln. Ist ein ehrenhafter und auch nötiger Versuch von ihr gewesen, der auch bestimmt bei irgendwem da draußen Wirkung zeigt.
Nur erschien mir das jetzt nicht Grund genug dazu etwas zu schreiben. Ich meine "Ich verstehe dich nicht, aber irgendwer wirds schon verstehen" ist jetzt nix, das meiner Meinung nach schreibenswert wäre. Auf dein erstes Posting hin, sah ich mich dann aber doch bemüßigt mein Schweigen irgendwie zu erklären. Wollte ja auch nicht den Eindruck erwecken Deborahs Versuch ginge mir am Hinterteil vorbei. Tut er ganz und gar nicht. Ich versuche ähnliches bei jeder sich mir bietenden Gelegenheit.
Grüße
SilverPhoenix