Hallo zusammen,
hatte mich vor einigen Jahren hier registriert, in einer der dunkelsten Talsohlen (knapp vor Klinik-Einweisung).
1999 wurde ich mit "Verdacht auf manisch-depressiv" aus einer psychosomatischen Klinik entlassen.
(hingegangen bin ich wegen einer der schlimmsten depressiven Zustände, die ich bis dahin erlebt hatte - allerdings waren da einige Monate Wartezeit, so dass ich ziemlich "gegenteilig" (also recht (hypo?)manisch) auflief.....)
Mit bipo zu tun habe ich, rückwirkend betrachtet, seit meinem 15. oder 16.Lebensjahr.
(Start: eine jetzt so benennbare krasse Depression - damals tat sich einfach nur der Boden unter meinen Füssen auf - und ich wusste gar nicht so recht, wie mir geschah.......)
Inzwischen komme ich ziemlich gut klar mit mir und der Welt.
Ich arbeite seit Jahrzehnten an mir, habe viele Bücher bearbeitet, war auch in Therapie (im Studium: Kurzzeit-Krisen-Intervention, später psychoanalytische Gesprächs-therapie, 4Jahre), im Bedarfsfall nahm ich AD´s (erst recht spät, hatte ewig lange den Anspruch, "da irgendwie alleine klarzukommen") und habe auch einige alternative Sachen ausprobiert (die mir übrigens auch ganz gut geholfen haben!)
Die Phasen "nahe des Wahnsinns" habe ich seit dem Klinikaufenthalt (Psychosomatik) nie wieder erlebt; irgendwie ist da ein Schalter umgelegt worden (ich glaube, weil ich mich da meinen schlimmsten Ängsten gestellt habe und "durch ging".)
Wichtig ist, dass ich inzwischen die Fähigkeit erworben habe, "den Anfängen nach oben oder unten" zu wehren.
Also ziemlich viel Selbstreflektion als auch Selbstdisziplin sind da von Nöten.
Ich habe daran allerdings ebenfalls Jahrzehnte geübt. (mir "vorgenommen", die Startrampen in die (Hypo-)Manie bzw. die Depression NICHT zu nutzen, habe ich mir seit Erkennen der Muster - hat aber sehr, sehr lange nicht geklappt - und ich lief immer wieder voll rein....)
Inzwischen habe ich mehr und mehr ein "Mitspracherecht" - und die Ausschläge sind bei weitem nicht mehr so extrem wie noch vor einigen Jahren.
Als "geheilt" würde ich mich nicht bezeichnen.
Aber anscheinend habe ich für mich einen Weg gefunden, wie ich einigermaßen gut klar komme; ohne Medikamente (obwohl ich die jederzeit bei Bedarf (wieder) nehmen würde), mit stabiler Arbeit (allerdings viel weniger als früher). Dies hält jetzt seit einigen Monaten bzw. bald schon Jahren an. (letzte Medikation war, glaube ich, 2009, kurzfristig ein AD, um mich aus der angehenden Lähmung zu ziehen)
Mir ist klar, dass dieser Zustand eventuell auch wieder instabiler werden könnte; ich denke, diese Gefahr ist einfach grundsätzlich gegeben.
Mir ist auch klar, dass mein Weg nicht verallgemeinerbar ist. Ich wollte dennoch mal schildern, wie ich´s geschafft habe, mit mir und m-d zurechtzukommen.
Allen da draussen wünsche ich, dass Ihr mit Eurem Leben zurechtkommt und geeignete Hilfe (egal, ob Therapie, Klinik, Medikamente, Glaube, stabiles soziales Umfeld, erfüllende Lebens-Aufgaben oder Hobbies, Alternativmedizin oder was weiß ich........) annehmen könnt.
Ich werde berichten, wie´s weitergeht......
Liebe Grüße,
Jara
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.10.11 10:58.