Man sagt ja auch immer, dass eine Psychotherapie erst NACH einer Deprio hilfreich sein soll. Ich denke allerdings, dass das nur bedingt stimmt. Klar ist die Analyse plus Aufstellung eigener Gegenmaßnahmen erst aufzumindest aufsteigendem Ast möglich und vor allem sinnvoll. Therapiebegleitung in schlimmen depressiven Phasen sind aber sicher auch sehr hilfreich.
Blöderweise ist die Suche nach einem Therapeuten echt ein Spießrutenlauf - jedenfalls für Depressive. Man muss ständig Leute anrufen, ihnen den Sachverhalt erklären, um dann zu hören, sie haben keine Termine frei. Immerhin ist ja schon das Telefonieren an sich eine Herkules-Aufgabe in solch einem Zustand. Und dann: Immer Absagen, neue Leute anrufen. Wenn man Pech hat, bietet ein Therapeut einem eine Anhörungsstunde an, da labert man da von Angesicht zu Angesicht den ganzen Scheiß noch 'ne Stunde daher, um nachher zu hören, dass ein Termin frühestens in drei Monaten, wenn überhaupt, möglich ist.
DAs ist echt eine Scheißorganisation. Und sicher null geeignet, Leuten in tiefen Depris zu helfen, au contraire.
Eigetnlich gibt es da nur eins, wenn man nicht schon gut genug drauf ist, um dieses MArtyriumk zu bestehen: Man lässt jemand anders den Telefonmarathon machen. Das geht auch viel schneller. Ich habe in schon halbwegs stabilisiertem Zustand ca. 3 Monate gebraucht, um 8 Leute abzutelefonieren. Danach hätte ich die Möglichkeit gehabt, der Krankenkasse einen nicht von der Krankenkasse anerkannten Therapeuten vorzuschlagen. Beim letzten hat's geklappt.
Das ist aber eine Telefonarbeit, die ein Depressiver nicht leisten kann. Da muss man sich auf Ehepartner, Freunde, Verwandte verlassen, damit die das übernehmen. Vielleicht kannst Du das auch?
Gruß,
Robyn
75 mg Lamotrigin morgens und 75 mg abends