Torsten schrieb:
...
> Verhalten in manischen Zeiten kommt mir rückblickend pubertär
> und unreif vor. Es würde mich nicht wundern, wenn
> Wissenschaftler herausfänden, das bei affektiv gestörten
> Menschen irgendwelche Hirnbereiche nicht ausgereift sind.
> Diese Reifung passiert normalerweise durch wahrgenommen werden.
Hallo Torsten,
glaube nicht, dass dies etwas mit Reife zu tun haben kann. Ich denke es ist in der Manie eher ein Zustand der Überlast.
Die Gedanken werden viel schneller ausgesprochen als im Normalzustand. Man ist schneller, raktionsfähiger und fühlt sich den anderen überlegen. Leider denkt man zu wenig über die Wirkung nach, die man durch seine Worte in diesem Zustand erzeugt. Da aber auch kreative Gedanken schneller kommen, fühlt man sich besonders clever - es gibt damit keinen Grund, sich zu bremsen. In Summe ist das Gehirn in der Manie nur bedingt leistungsfähiger, da das Nachdenken über die Folgen stark reduziert ist bzw. ganz fehlt.
Im hypomanen Zustand gibt es noch die Möglichkeit, mit sehr viel Disziplin eine gewisse Selbstbeobachtung durchzuführen. Mir gelingt dies nur, wenn man mich nicht provoziert. In einem Streit vergesse ich dann aber u.U. alle guten Vorsätze. Versuche dann danach mir über die Fehler Gedanken zu machen, um es eventuell das nächste Mal besser zu machen. Denke, dass eine leichte Tendenz der Besserung in kleinen Schritten möglich ist.
W.G.