da ich schon seit ca. einem jahr dieses forum mehr oder weniger intensiv verfolge, und es mir sehr geholfen hat, muss ich mich jetzt einmal bei allen teilnehmern und den betreiber bedanken!
zu meiner geschichte: ich leide seit 12 jahren (erste diagnose, war es wahrscheinlich schon vorher MD) an dieser krankheit. bin jetzt 39. wurde damals mit medis behandelt, welche mir die damalige depression nicht nahmen und die nebenwirkungen unerträglich waren (schwitzen, eh klar, und einen tinitus(?) so laut, dass ich dachte mir fliegt im nächsten moment der schädel weg). ich habe nach diesen vorfall die behandlung sofort abgebrochen.
außerdem war meine ansicht die diagnose sei eh ein schrott.
da ich meine depressionen mehr oder weniger immer im winter hatte, war es für mich ein klarer fall von winterdepression. spätestens juli war ich dann wieder auf dem damm, bis halt der winter kam.....
man beginnt sich ja dann mit diesem problem auseinander zusetzen und stieß aus das buch "körpereigene drogen" von zehentbauer, welches mir viele erklärungen für meine zustände gab. dieses buch ist nicht unbedingt pro-medi geschrieben, es verdammt die ganze pharmaindustrie, und hat auf mich bis jetzt einen bleibenden eindruck hinterlassen. aber..... in während der depressionen hat es mir auch nicht weiter geholfen.
in weiterer folge hatte ich zweimaligen, 3-4monatigen stationären aufenthalt, den ich nicht bereue, da man ja doch einiges erfahren und lernen kann. aber zweimal reicht(!!) diese umgebung ist ziemlich belastend. (man hängt ja doch die meiste zeit mit anderen depris ab, was sich nicht unbedingt positiv auf die stimmung auswirkt. du kannst dich nicht von den mitpatienten zurückziehen. man kann sich aber von der aussenwelt abkapseln, das hilft in vielen fällen doch sehr. der wiedereinstig ins leben hat dann noch einmal 2-3 monate gekostet!!! ich habe im spital eine frau kennen gelernt, die inzwischen meiner besten freundin (nicht patnerin) ist. man lernt sehr interessante menschen kennen. man lernt auch, dass man nicht verrückt sondern krank ist. aber der weg dorthin ist kein leichter. wie gesagt, wenn's sich vermeiden lässt, bringt mich niemand mehr dorthin. meine zeilen sollen aber jetzt niemanden davon abhalten sich stationär behandeln zu lassen! es hat mir IMMER geholfen.
da ich dachte bei sonne wird meine depri nicht kommen, bin ich auch 2 jahre in die dom. rep. ausgewandert und wurde eines besseren belehrt.
meine letzte depri hatte ich von okt '02 - aug '03. das war auch die zeit, in der ich dieses forum kennen gelernt habe. täglich las ich was es neues gab. habe mich oft wieder gefunden. bis dahin waren mir auch nicht die tatsächlichen belastungen für die angehörigen während einer manie bewusst. dachte, dass nur die depressionen belastend wären!!!
für mich war aber die erkenntnis, dass die depression meist die folge einer manie ist, die wichtigste.
ich habe dann meine krankheit chronologisch verfolgt. und es stimmt. mega high >>> depri.
seit dem versuche ich nicht abzuheben, die folgen sind mir bewusst!! habe in letzter zeit auch schon einige tiefschläge überstanden, ohne abzustürzen oder manisch zu werden.
profilaktisch nehme ich jetzt ein seroxat, da ich es in den letzten jahren immer verabsäumt habe, es recht zeitig zu nehmen. von phasenprofilaktika, halte ich in meinem fall nicht so viel, da ich immer sehr starke nebenwirkungen gestört habe (mattigkeit, schwitzen, übelkeit?.) ich hoffe ich überstehe diesen winter (mit der antimanie methode) und kann die pläne umsetzten die mir so vorschweben. wenn es wieder nicht klappt werde ich dann eine profilaxe mit hoffentlich wenigen nebenwirkungen finden
ich möchte den teil meiner manischen zeiten nicht missen, in denen ich die unglaublichsten erlebnisse hatte (man könnte bücher füllen)! und habe auch gelernt, was man mit einem bisschen lockeren mundwerk in der gesellschaft so alles erreichen kann!
es tut mir furchtbar leid, viele menschen verletzt und gekränkt zu haben, und möchte mich auf diesem wege vielmals entschuldigen.
nochmals vielen dank für eure sehr konstruktiven beiträge
liebe grüsse
klaus
