Hallo Iris,
Deine körperlichen Beschwerden kann ich sehr gut nachvollziehen, auch die Angst, daß das Leben immer so bleibt, daß Du niemanden hast und irgendwann vielleicht hinter den Türen einer geschlossenen "Anstalt" verschwindest oder Dich doch vorher besser umbringst.
Die große Angst vor einem Psychiater hatte ich auch. Aber ich muß auch betonen, daß SIE und meine beiden Kinder es waren, die mich zum größten Teil mit am Leben erhalten haben. Suizidale Gedanken hatte sicherlich schon jeder von uns, der Eine oder Andere hat ja auch schon versucht, diese Gedanken in die Tat umzusetzen.
Ich habe viel Jahre damit zugebracht, in Akutsituationen, aber auch dann immer sehr spät, zum Artzt zu gehen.
Vor zehn Jahren hat man dann eine prophylaktische Behandlung angefangen, und seither ging's bergauf.
Ich habe die schönsten Urlaubsreisen erleben dürfen, mit Mann, mit Kindern, ohne Kinder, auch über den großen Teich..Früher wäre es unmöglich gewesen, so etwas auch nur gedanklich zu planen, denn ich wußte ja gar nie, wie es mir zu einem bestimmten Zeitpunkt gerade mal wieder gehen würde.
Ich habe wieder ganz langsam angefangen zu arbeiten, hat mir auch viel Erfolgserlebnisse gebracht. Plötzlich habe ich auch wieder ermpfunden, was ich doch "noch" alles kann.
Mein Leben wurde lebenswert, und das meiner Familie auch.
Ich bin dankbar dafür und glücklich darüber, auch wenn ich im Augenblick, nach zehn Jahren, einen kleinen Einbruch habe, aber der ist nichts gegen das, was schon gewesen ist.
In ein paar Wochen blühen die Tulpen, die Primeln, der Goldregen blüht, die Sonne scheint und die Vögel zwitschern. Vielleicht spürst auch Du dann bereits wieder, "die Welt ist schön, nicht nur, aber sie ist schön und las Leben, mein Leben, es ist lebenswert." Gruß - sun-