Liebe Bipos,
es treibt mir immer wieder Tränen in die Augen.
Robert Enke, ein Vollblutfußballer, wie ich selbst , ( früher Landesligaspielerin), ebenfalls eine sich manifestierende Depression seit 2003.
Nennt mir einen fataleren Platz, an dem Erfolg und Mißerfolg mehr zu Buche schlagen können, als Torwart vor
ganzen Nationen! Einerseits am Puls grandioser Begeisterung stehen und dann erfahren, wie ebenso schnell
hysterische Massen gnadenlos auf dich "einbrügeln".
In einer verlogenen Welt erdrückend, gefühlskalter Leistungsgesellschaft ist eben kein Platz für uns. Schwächen,
Unzulänglichkeiten, Verfehlungen, hohe Sensibilität ("Gutmenschen") sind keine Merkmale des Erfolgs bzw. des
ganz großen Erfolges.
Ich glaube, Robert Enke wußte, dass keine Tablette, keine Therapie und eine jede Träne um ihn, das Bollwerk
von Mit - leiden - losigkeit hätte einreißen können.
Ich fühle eine abgrundtiefe Ohnmacht, die wohl die Eigendynamik der Depression bei ihm voranan getrieben hat.
Robert Enke hat die letzte Konsequenz daraus gezogen.
Ich bin sehr, sehr traurig darüber!
Euer Altruistpfeil