Hi
Sparflamme bringt's auf den Punkt: Flucht zu Drogen verschlimmert alles nur.
Und jeder hat ein Päckchen zu tragen.
Sehr viele User wollen nichts anderes als ihre psychischen Probleme "Therapieren". Das Problem dabei ist, Amphetamin heilt keine Depressionen, es verdecket sie nur kurzfristig.
Der Grund, warum es nicht als Psychopharmakon eingesetzt wird ist wohl, daß es nicht auf die hinphysiologischen Ursachen der Depression wirkt, sondern auf einen ganz anderen Botenstoff. Man mußte sich also nachlegen, nachlegen, nachlegen, denn die Depression bleibt bestehen.
Antidepressivum wirkt z.B. dergestalt, daß es kurbelt zB den Serotoninhaushalt nachhaltig ankurbelt, indem es die Bildung neuer Rezeptoren anregt, die Wiederaufnahme des Botenstoffs hemmt usw. Ein Amphetamin schüttet Adrenalin aus, was nichts anderes als Stress für den Körper ist. Daß man es in den 30gern gegen Depressionen eingesetzt hat, ist für mich kein Argument - es war keine glohrreiche Zeit für die Psychiatrie und das Wissen über Ursachen von psychischen Krankheiten noch sehr gering, die Behandlung abenteuerlich. Eine kleine Lobotomie gefällig? ;-)
Auch andere Drogen wirken auf ähnliche Weise, beispielsweise Kokain schüttet Dopamin in Massen aus, laienhaft formuliert. Die natürlichen Vorkommen de Botenstoffe werden so sehr stapaziert, daß hinterher ein wesentlich größerer Mangel herrscht - sprich: Depression.
Durch Amphetamin bekommt der Körper einen Kick, den er durch Antidepressiva nicht bekommt. Auch wenn die Dosis noch so klein ist, die Wirkweise bleibt doch dieselbe: aufputschen. Wenn ihr einen Kick braucht, nehmt Drogen, aber das läuft dann unter Mißbrauch, nicht unter Therapie, und es fordert Tribut. Da sollte man sehr ehrlich zu sich selbst sein. Meine Meinung.
Mit Speed vom Schwarzmarkt bekommt man auch gern mal nette Streckmittel dazu, bis hin zu Strychnin,
besser bekannt als Rattengift. Nicht wirklich gesund.
Meine letzte Depression zog ewig langen Antriebsmangel hinter sich her, über viele Monate war ich außerordentlich erschöpft, ich weiß wie elend das sein kann und man verliert die Geduld. Irgendwann aber war das vorbei und seitdem bin ich wieder auf guten Normallevel. Hätte ich Aufputschmittel genommen, hätte es meinen Körper zusätzlich belastet und hätte die Geschichte sicherlich noch verlängert.
Viele Grüße
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.08.09 08:11.