Alkohol und Drogen bei der Einnahme von Lithium erzeugen Wechselwirkungen und können schwere Episoden auslösen. Bei der bipolaren Erkrankung tritt Alkoholabhängigkeit bzw. Alkoholmißbrauch als sog. komorbide Erkrankung gehäuft auf. Der genaue Prozentsatz ist mit nicht bekannt, er dürfte weit über 50% liegen.
Vor meiner Diagnose als manisch Depressiver und der Therapie mit Lithium vor 7 Jahren war ich nach eigener Einschätzung Gewohnheitstrinker, manchmal 4 Flaschen Bier am Abend. Seit der Einnahme von Lithium habe ich meinen Alkoholkonsum drastisch eingeschränkt und nie mehr "einen über den Durst" getrunken wie während der Studienzeit. Ich trinke Alkohol, nur Wein oder Bier, nur noch in Gesellschaft. Seit der Einnahme von Lithium hatte ich keine schweren depressiven oder manischen Episoden.
Vielleicht hilft die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe für bipolar Erkrankte oder wegen des Alkohol- und Drogenproblems der Besuch einer Gruppe trockener Alkoholiker. Von einer Tagesklinik weiß ich, dass der Besuch solcher Gruppen für bipolar Erkrankte verpflichtend ist. Dort kann man eine Menge von Erfahrenen, die ihre chronische Erkrankung bewältigen, hinzulernen, mit seinem eigenen Problem fertig zu werden.