Habe zwar auch Respekt vor Wolfgang Baitz seinen Weg als
Alternative zu Schulmedizin...
Er regt damit zum Nachdenken an. Aber bitte doch nicht gleich so übertreiben und den Nobelpreis vorschlagen!
Die Schulmedizin zu hinterfragen, ist auch aus meiner Sicht gerechtfertigt. Es ist leider gerade bei der MDK ausserordentich schwer, eine optimale
Medikamentierung vorzunehmen.
Die starke Verallgemeinerung von Herrn Baitz, dass es jeder ohne Ärzte und ohne Medikamente schaffen könne, ist leider nach derzeitigem Wissenstand nicht gerechtfertigt.
Der Weg von Herrn Baitz wird nur durch ausgewählte MD-Erkrankte umsetzbar sein, deren Manien keine kritischen Ausmasse annehmen u n d die einen ähnlich starken Willen haben wie er.
Durch Lesen des Buches und Kopieren seines Weges wird das aber vermutlich nur sehr wenigen gelingen. Das Lesen eines Buches genügt leider nicht, um über lange Jahre eingebrannte Eigenschaften zu ändern! Manche Eigenschaften gilt es insbesondere in der Manie zu bremsen!
Herr Baitz ist mir an eigen Stellen etwas zu unwissenschaftlich! Er verallgemeinert zu stark, beweist einige Aussagen nicht und kann damit sicherlich nur einen begrenzten Leserkreis nachhaltig überzeugen.
Ich habe Bedenken, dass Herr Baitz mit seinem Buch u.U. einige an MD erkrankten verunsichert, ihre Medikamente weiter einzunehmen, obwohl sie auf diese Medikamente angewiesen sind. Seine gut gemeinter Rat kann dann leider ins Gegenteil umschlagen!!!
Und wer traut sich da eine Bewertung zu, ob der Nutzen für den einzelnen an MD-Erkrankten wirklich deutlich größer als u.U der Schaden ist, der durch zu früh weggelassene Medikamente entstehen könnte.
Also sollte man den Nobelpreis für den vorbehalten, der einen Weg für die Mehrzahl der an MD-Erkrankten findet, ohne ein Risiko, dass dabei auch erheblicher Schaden für einige Patienten entstehen könnte. Die Ehre sollte eventuell dem Erfinder eines Medikamentes zukommen, welches keine oder deutlich geringere Nebenwirkungen als die derzeitig verfügbaren Medikamente hat!
Wir sollten alle an uns glauben, auch selbst etwas gegen die MD-Erkrankung tun zu können, mehr schlafen in der manischen Phase und uns dann selbst bremsen. Oder versuchen uns anzutreiben in der Depression!
Jeder sollte für sich selbst den richtigen Weg suchen.
Keiner sollte einem anderen raten, vorschnell auf seine Medikamente zu verzichten! Denn dieser Weg kann unkalkulierbare und gefährliche "Nebenwirkungen" haben!
Wenn selbst die Professorin Kay Redfield Jamison (Meine ruhelose Seele..) sich für Lithium entschieden hat...
Passt auf Euch gut auf!
Wolfgang G.