Hallo Thomas,
gut, dass Du Dich hier wieder meldest. Es ist sicherlich richtig, zu überprüfen, ob da nicht eventuell doch ein Tumor sein Unwesen mit Dir treibt. Aber wahrscheinlich ist es nicht!
Gut ist schon, dass Du Dir darüber Gedanken machen kannst, dass mit Dir etwas nicht stimmt. Stelle Dir eine Depression wie eine zu kleine Endlosschleife in Deinem Gehirn von, in der viele schöne angenehme und antribssteigernde Funktionen nicht mehr aufgerufen werden. Das ist eine Krankheit, die leider nicht so einfach mit einem Skalpell behoben werden kann. Aber Linderung ist möglich, Medikamente sind ebenso wichtig wie darüber reden. Medikamente stärken Dein Gehirn, aus dieser Endlosschleife auszubrechen. Darüber reden (oder schreiben) ist deshalb so wichtig, weil Du dabei feststellst, dass Du selbst etwas getan hast, um Deinen Zustand zu verbesser. Als Du gestern diesen Beitrag geschrieben hast, warst Du aktiv - und heute hast Du ein Resultat - es habe acht Betroffene geantwortet, die eigene, manchmal ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Ich weiß nicht, ob Dir das augenblicklich hilft - aber ich kann Dir versichern, dass das Erleben der dunkelen Abschnitte (Depressionen, teilweise mit Gedanken an Suizid) bei mir deutlich dazu beigetragen hat, dass ich heute die helleren Abschnitte besser wahrnehme. Wo Schatten ist, da muss doch irgendwo Licht sein. Glaube daran, dass Du das Licht wiederfinden wirst. Versuche, selbst kleine Schritte in Richtung des Lichte zu gehen.
Falls es Dir gelingt, dass lese so viel wie möglich, versuche, nicht mehr als für Deine Gesundheit erforderlich zu schlafen. Esse regelmäßig und versuche den angenehmen Geschack zu bemerken. Je mehr angenehme Reize (mal zum Schwimmen gehen, mal in die Natur, mal ein interessantes Gespräch...) Deine Psyche unbewußt wahrnimmt, um so schneller wird sie sich erholen.
Sei geduldig und so aktiv wie möglich. Auch wenn gerade das fast unmöglich ist - sehe das halb gefüllte, nicht das halb leere Glas. Wünsche dir dazu viel Kraft.
Gruss
W.G.