Ich kann gut nachvollziehen, was Du meinst. Bin übrigens selbst Unternehmer.
Das Problem ist leider, daß sich alle nach den Trendpäbsten richten (müssen).
Im Ganzen gesehen, sieht das wie MD aus: Erst die Manie (Internetblase), dann die Depression (Wirtschaftskrise). Zum Kotzen.
Eines der Probleme ist doch, daß ehrwürdig gelernte Berufe, Technologien, Maschinen in einem Tempo veralten, daß einem schwindlig werden kann. In der Konsequenz muß man, kaum daß man eine Technologie erworben hat, sie in einem rasenden Tempo vermarkten; ohne diesen ganzen Wasserkopf an Telefonaquise und der ganze Sch... geht das kaum.
"Wer liefert was" oder "was kostet das" sind beliebig recherchierbar geworden. Das Internet macht's möglich. Kundenbindung ? Nicht mehr notwendig.
Der kleine/mittlere Fachbetrieb konnte immer nur davon überleben, daß er seiner Kundschaft einen guten Service bot, für kleine und "große" Jobs. Gelebt hat er von den "großen" Jobs, die kleinen hat man gemacht, um beim Kunden gute Stimmung zu erzeugen und ihn dadurch zu halten. Manchmal auch darüber, daß ein eher Branchenfremder nicht wußte, wo er etwas bekommt. Das ist gelaufen.
Die Kunden kommen mit den kleinen Jobs immer noch anmarschiert, bei den "großen" recherchieren sie dann solange im Internet, bis sie den günstigsten Anbieter ganz Deutschlands haben. Ob das immer die beste Lösung ist, sei dahingestellt.
Wir haben als Betrieb da einen endgültigen Schlußstrich gezogen. Wir machen eben nicht mehr alles. Wenn ein Kunde mit so Kleinigkeiten ankommt, ja, Pech gehabt. Geh' doch mal ins Internet, kannst Du doch sonst auch. Wir haben auch gar keine Wahl mehr. Es kann nicht sein, daß man mit den Kleinigkeiten seine Zeit vertrödelt, aber nichts daran verdient.
Die Leute gehen in ein Fachgeschäft, wollen z.B. eine Kamera kaufen, wissen aber nicht, welches Modell welche Vorzüge hat. Sie lassen sich alle Modelle zeigen und gehen dann wieder raus. Dann geben sie im Google "Camera 83A" ein und suchen sich den billigsten Anbieter Deutschlands. Der eine solche Beratung nicht bietet und auch nicht kann bei solchen Preisen. Denn der Fachverkäufer will ja auch bezahlt sein.
Häufig genug bekommt auch selbst der Fachhändler nicht die Einkaufspreise, die große Discounter als VKs anbieten. Das ist absurd.
Es ist schmerzlich, den Service am Kunden auf solche Art sterben zu sehen, aber was sind die Auswege aus diesem Dilemma ? Wenn die Hersteller nicht einsehen wollen, wer denn ihre Marken in den Schaufenstern plaziert ?
Meine Prognose für die nächsten Jahre, soweit nicht schon längst passiert:
Im großen und ganzen wird der Fachhandel in den Vierteln der Großstädte und den Städten sterben; wir werden uns an den Anblick leerstehender Läden gewöhnen müssen. Überleben wird diese Form des Handels nur dort, wo einkaufen eher zum Lustprinzip gehört und weniger aus wirtschaftlichen Erwägungen erfolgt. Ich denke da an die exklusiven Läden in den Fußgängerzonen der Städte oder Flughäfen.
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Arbeite, als ob Du das Geld nicht brauchst.
Liebe, als ob du nie verletzt worden wärst.
Tanze, als ob niemand zusieht.
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