ich vertraue voll und ganz den Medikamenten !!

27. 05. 2003 01:47
Hallo zusammen!

Schon längere Zeit verfolge ich die Beiträge in diesem Forum und möchte nun auch einmal einen schreiben.

Seit ca. 18 Jahren leide ich an einer MD, genauer gesagt an einer schizoaffektiven Psychose. Ich bin aber erst seit 17 Monaten in psychiatrischer Behandlung nachdem ich im Oktober 2001 eine akute Psychose hatte und in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen wurde.

Dort habe ich in einer sehr hohen Dosis TAXILAN bekommen und anschließend das Antipsychotikum RISPERDAL. Im Dezember 2001 habe ich dann anschließend auf meine Psychose mit Hypermanischen Symptonen eine schwere Depression bekommen, die vier Monate angehalten hat und mit CIPRAMIL behandelt wurde (zeitweise 40 mg pro Tag).

Danch wurde ich gegen meine manischen Phasen weiterhin mit unterschiedlichen Dosen RISPERDAL behandelt. Das RISPERDAL hat mir meine manischen Phasen genommen, aber auch meine schweren Wutanfälle und meine Agressionen, die ich bis dahin jeden Tag hatte. Das war für mich auf jeden Fall schon einmal eine wirklich große Erleichterung.

So habe ich dann, nachdem ich 8 Monate arbeitslos war, eine Weiterbildung zum SAP-Berater angefangen, kam allerdings damit überhaupt nicht zurecht und hatte immer das Gefühl, dass in diesem Kurs eine ganz schlechte Stimmung herrschte, bis ich dann nach 8 Wochen total mit einem Dozenten angeeckt bin. Da hatte sich meine Psychose wieder einmal gemeldet. Ich habe mich daraufhin aus dieser Weiterbildung raus nehmen lassen, da ich es nicht mehr ertragen habe. Vielen Menschen war ich bis dahin richtig feindselig gegenüber getreten, ohne dass es dafür einen rationalen Grund gegeben hätte. Das Bild, welches ich mir über andere Menschen gemacht habe, war ganz einfach paranoid.

Wie oft habe ich mir eingebildet, dass andere und teilweise auch mir völlig fremde Menschen mir feindselig gegenüberstehen und so habe ich sie dann auch behandelt: völlig unfreundlich bis aggressiv und manchmal habe ich es auch eskalieren lassen.

Das habe ich dann meiner Psychiaterin erzählt, die mich bis dahin schon oder erst 1 Jahr behandelt hat und darauf hin hat sie mir SOLIAN verschrieben an Stelle des RISPERDAL.

Schon nach zwei Wochen habe ich gemerkt, dass ich gegenüber fremden Menschen nicht mehr so feindlich eingestellt bin. Mittlerweile nehme ich das SOLIAN schon seit 7 Monaten und fühle mich momentan wirklich ganz ausgezeichnet. Ich bin jetzt nett und freundlich zu meinen Mitmenschen und diese auch meistens zu mir und von meiner MD merke ich eigentlich endlich nichts mehr!

Ich nehme aber noch eine geringe Menge des Antidepressivums CIPRAMIL ein, seit dem bin ich auch nicht mehr so leicht depressiv, wie ich es phasenweise war.

Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass ich meiner Ärztin immer vertraut habe und alle Medikamente so eingenommen habe, wie sie sie mir verordnet hat und nun hat sich endlich der lang ersehnte Erfolg eingestellt.
Deshalb glaube ich persönlich ganz fest daran, dass Medikamente uns MD-kranken Menschen helfen können, ich bin das beste Beispiel dafür!

Und dabei sage ich immer von mir: "ich will nicht unnormal sein (in Bezug auf meine Krankheit), aber ich will auch nicht normal sein (in Bezug auf das Leben will ich kein Spießer oder Stino sein)".

Im übrigen halte ich meine manisch-depressive Krankheit keinesfalls für etwas Gutes, sondern sehe es eher als Störung an, obwohl ich mich in meinen manischen Phasen immer sauwohl gefühlt habe und sie immer noch etwas vermisse. Aber mir und meiner Umwelt sind sie eher schlecht bekommen, von den depressiven Anteilen ganz zu schweigen.

Wenn Ihr auch gute oder schlechte Erfahrungen mit Medikamenten (spezielell mit TAXILAN, RISPERDAL, SOLIAN und CIPRAMIL) gemacht habt, schreibt mir doch mal etwas darüber, da würde ich mich sehr freuen.

viele liebe Grüße an Alle von Rainer
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

ich vertraue voll und ganz den Medikamenten !!

Rabe1 495 27. 05. 2003 01:47



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