Hallo Kobold,
ja, wie hat er die manische Phase "gehandelt", gute Frage. Ich habe sicherlich nicht die abschließende Antwort darafu, aber was ich machenkann, ist, mir seine nachträgliche Manöverkritik anzusehen und da hier und da einen Absatz herauszunehmen und Dir zum lesen zu geben.
Ich zitiere aus seiner 17-seitigen Dokumenation der Ereignisse, als er in Neustrelitz einen mdler(Johannes) "begleitet" hat.
>Der Johannes saß nun mit kaum noch Geld in der Tasche in Polen ? er hatte sich in eine
Situation gebracht, in der er glaubte sich umbringen zu müssen: leerer Tank, leere
Taschen und fern der Heimat. Seinen Abgang hatte er, wie es bei M-D üblich ist, stilvoll
arrangiert:
Erstens war es nicht ?Selbstmord? sondern ?Freitod?, was er dort inszenierte und
zweitens wollte er natürlich nicht, dass seine entstellte Leiche der Öffentlichkeit
gezeigt wurde. Deshalb hatte er beschlossen, seine Personalpapiere zu vergraben
und sich von Wildschweinen auffressen zu lassen.<
Er analysiert hier die Situation seines Clienten mit einem Schuß professioneller Distanz.
>Das erste, was Johannes nach einer frostigen Begegnung mit Brigitte machte, war - mit
mir als Kraft im Rücken - das Ende der Beziehung zu erklären.<
Hier erlangte er wohl einen Beziehungsabbruch mit der Schwester seines Clienten, was er durchaus als positive Leistung bewertet.
>Dafür war mir von der Familie ein Tageshonorar von 100 Euro pro Tag plus Erstattung
meiner Kosten zugesagt.<
Ein größerer Teil seines Berichtes dreht sich um GEld und er ist nicht sparsam mit konkreten Zaheln, die auch mal in die Hunderttausende gehen und dann für ihn immer einen besonderen Reiz darstellen, also er genießt es, mit großen Summen zu "handeln", würde ich sagen und das gibt ihm so den Anstrich eines Geschäftsmannes.
>Ich nehme hier vorweg, dass an diesem Krimi nichts dran ist.
Frau Binkowski hat sich korrekt verhalten, als sie die Zwischenfinanzierung mit der Be-gründung
versagte, sie traue dem Große Boymann nicht mehr zu, das Projekt fertig zu
stellen. Dies ist ein wichtiger Aspekt, weil die Fördergelder des Landesförderinstitutes in
Höhe von 324.000 DM, die dem Johannes verbindlich zugesagt waren, nur dann ausge-zahlt
werden, wenn die Baumaßnahme fertig gestellt ist. Abschlagzahlungen nach Bau-fortschritt
sind dabei ausdrücklich nicht vorgesehen. Das bedeutet: Keine Fertigstellung -
kein Geld.<
Hier kommt seine Erfahrung als "Hotelmanager" (Er war Kellner mit Ambitionen und hatte sich in den Bereich des Hotelmanagements vorgetastet,allerdings ohne viel Erfolg, das war früher mal, er ist ja 64 Jahre alt) wohl durch, klare Entscheidungen oder Einschätzungen sind seine Stärke und helfen beim md-Management sicherlich, den Überblick zu behalten.
>Ich vertrat die Meinung, dass das Projekt sich rechnet und bot an, als Krisenmanager und
Begleiter für Johannes Große Boymann tätig zu werden.<
Er hat sich nicht ohne eine Prüfung der "Kasse" auf diesen Fall eingelassen. Es zeichnet ja den Profi aus, dass er nichts umsonst macht, also, sehr professionelle Überlegung hier.
>Von Lisa nach meinen Honorar-wünschen
befragt, erklärte ich mich bereit, dies auf Erfolgsbasis tun zu wollen, so das der
Familie außer für die ersten 5 Tage und meinen Reisekosten keine weiteren Kosten
entstehen würden. Es wurden 20 Prozent der Insolvenzsumme, zahlbar erst nach Jahren,
abgesichert durch eine Eintragung in die dritte oder vierte Position im Grundbuch,
mündlich vereinbart. Johannes stimmte zu, wohl wissend, dass die Wahrscheinlichkeit,
dass es mir gelingen könne, die drohende Insolvenz zu vermeiden, irgendwo bei fünf
Prozent lag.
Im Nachherein betrachtet, hätte ich dies natürlich gleich schriftlich festlegen müssen.
Aber auch ich sah die Chance, dass ich Erfolg haben könne unter fünf Prozent. Außer-dem
litt ich unter Selbstüberschätzung...<
Ich denke, er hat versucht, mehr das Umfeld von Johannes zu "managen", seine Beziehungen und Verstrickungen und hat dann auch wirklich diese Baustelle von Johannes mit einem Mehrfamilienhaus, das er baut, konkret für einige Tage "gemanagt" wie ein Bauleiter und mit den Bauarbeitern über die Lieferung und Fertigstellung von Fenstern und Treppen und so verhandelt, bzw. ihnen Druck gemacht, ganz wie man es manchmal im TV sieht, wenn im Film eine Baustelle vorkommt, oder ein Vorarbeiter oder so, jedenfalls wurde ich daran ein wenig erinnert...
Also ich habe denEindruck er hat sich vollständig als Person eingebracht und darüber hinaus auch seine eigenen Beziehungen zu seinem Vater:
>Das bedeutete, das wir an dem Tag, an dem der Bau innen fertig war, die Auszahlung der
Fördergelder würden beantragen können ? die Herren sagten uns zu, dass das Geld dann
innerhalb von 14 Tagen ausgezahlt werden würde.
Das brachte mich auf eine Idee:
Ich hatte inzwischen beschlossen, in dem Haus ?Tiergartenstraße 17? drei Wohnungen zu
mieten:
Eine für mich selbst, eine für meinen 95-jährigen Vater, der sich in dem Altersheim, in
dem er im Moment untergebracht ist, nicht wohl fühlt und eine weitere Wohnung, in der
ich zwei Plätze für ?betreutes Wohnen? für M-Ds einrichten wollte.<
>Gesagt, getan. Diese Maßnahme brachte uns einen Zeitvorteil von
drei bis vier Wochen, so dass wir mit einer Zwischenfinanzierung in Höhe von 100.000
DM im ?grünen Bereich? gewesen wären.
Zufällig ist das genau der Betrag, den mein Vater auf seinem Konto hat. Und zufällig
wäre mein Bruder Peter in Bielefeld froh gewesen, wenn ich die Pflege meines Vaters
übernommen hätte.
So habe ich mit meinen Brüdern kommuniziert ? das Ergebnis war, das ich meinen Vater
zum Probewohnen nach Neustrelitz geholt habe ? in Rücksprache mit Johannes, selbst-verständlich.<
Er teil hier übrigens freimütig Kontostände mit, aber ich glaube das ganze ist historisch und es wird niemand was dagegen haben, das hier reinzusetzen, wo es doch noch einen gutenZweck erfüllen koennte, um diese Frage zu klären, wie er seine MAnie "gehandelt" hat. Ich denke dafür lohnt es sich schon, einfach um zu sehen, was hat er richtig gemacht, was wäre besser anders gelaufen, darum ging es ihm ja wohl auch, als der die 17 seitige Manöverkritik veröffentlicht hatte.
Gruss Ulli