Tief in mir drin steckt Huckleberry Finn

03. 04. 2003 19:36
Hallo,

seit ein paar Wochen lese ich mit großem Interesse die Beiträge im Forum und habe daraus schon einige Hilfestellungen annehmen können. Heute habe ich meinen Mut zusammen genommen, selber geschrieben und meinen Bruder, der einen Internetanschluß besitzt, gefragt, ob er mir beim Abschicken? Eines eigenen Berichts behilflich sein kann.
Ich bin 36 Jahre alt und seit meinem 17. Lebensjahr an MD erkrankt. Meine Eltern waren dem Krankheitsphänomen genauso hilflos ausgeliefert, wie ich, und wussten weder ein noch aus, wenn sie mich in meinen euphorischen, manischen Phasen nicht daran hindern konnten, mein sauer verdientes Geld während tollkühner, abenteuerlicher Reisen zu verschwenden, und , kaum wieder zuhause, über mehrere Tage im abgedunkelten Raum unter der Bettdecke mit verwirrten, selbstquälerischen, dumpfen Gedanken dahin zu vegetieren. Viel ist in dem Vertrauensverhältnis, das während meiner Jugend zu meinen Eltern bestand ,durch meine verletzende, aufbrausende, ungehobelte Art während der manischen Schübe kaputtgegangen, was mir heute sehr leid tut. Das angespannte Verhältnis hat sich in der phasenfreien Zeit (seit ca.2 Jahren)wieder etwas erholt und aufgelockert. Ich bin inzwischen so gut auf Medikamente(Lithium, Valproinsäure, Fluanxol) eingestellt, dass ich wieder menschenwürdig leben kann. Seit 1996 habe ich eine gesetzliche Betreuerin, die ich selber beim Amtsgericht beantragt habe, als ich merkte ,dass ich mit Geld nicht immer gut umgehen kann.
Kann mir jemand sagen, ob es sinnvoll sein könnte, die Betreuung um einen Einwilligungsvorbehalt/Vermögen u erweitern,, da ich immer Schwierigkeiten it den Stornogebühren der Reiseveranstalter habe, wenn ich nach Buchung einer Reise doch noch rechtzeitig zur Einsicht gelange und versuche, sie rückgängig zu machen. Ich sah mich bisher immer dazu gezwungen, ärztliche Atteste beizubringen, notfalls Rechtsanwälte einzuschalten oder gar die nicht mehr zu stornierende Reise depressiv antreten zu müssen.
Noch etwas beschäftigt mich sehr: Am vergangenen Freitag brachte meine jüngste Schwester ein gesundes Mädchen zur Welt. Mein Kinderwunsch ist wieder aufgeflammt, obwohl ich mich im Januar letzten Jahresschweren Herzens zur Sterilisation entschloss. Ist eine Operation zur erneuten Öffnung der Eileiter, die von der Krankenkasse nicht bezahlt wird, sinnvoll, wenn auch der Partnerseelisch erkrankt (Borderliner) ist? Wie überstehe ich Schwangerschaft und Stillzeit ohne Medikamente? Wie kann man das Problem ?unerfüllter Kinderwunsch? anders kompensieren?
Vielen Dank im voraus für Euer Interesse und Eure Hilfe!

Gruß Birgit
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Tief in mir drin steckt Huckleberry Finn

jolie 558 03. 04. 2003 19:36

Re: Tief in mir drin steckt Huckleberry Finn

Ceily 424 03. 04. 2003 20:01



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