Hilfe für Langzeit MDs möglichst ohne Pillen

Marina
27. 10. 2002 01:50
Hallo, ich bin neu in diesem Forum. Ich bin erstaunt, dass sich so viele zu dem Thema manisch-depressiv äußern. Mein Mann ist MD seit ich ihn kenne, das war vor 30 Jahren. Wir haben eine sehr bewegte Zeit hinter uns. Die Krankheit hat bei ihm einen chronischen Verlauf genommen.

Er möchte von den Pillen weg, wird aber innerhalb kürzester Zeit sehr reizbar und (für mich unerträglich, bin selber sehr sensibel) agressiv.

Wir haben zwei prima Kinder (jetzt 21 und fast 24 Jahre alt). Reiner ist seit seinem 28. oder war es 30. Lebensjahr Rentner. Rehas wurden abgelehnt. Er arbeitete im Steuerfach und nimmt bis heute möglichst keine "niederen" Arbeiten - jedenfalls nicht für lange - an und hat durch seine miggerige Rente kaum finanziellen Spielraum. Ich selbst habe den Part des ständig Berufstätigen übernommen, bin damit nicht glücklich, darf es aber möglichst nicht sagen. Tue ich aber trotzdem, weil es eben so ist. Ich glaube, dass unsere gegenseitige Ehrlichkeit und Vertauen eine so gute Basis ist, die ich in unserem Freundeskreis (unter den Partnern meine ich) sogar nicht finde. Unser Freundeskreis ist inzwischen übrigens wieder ziemlich gross. Sie mögen und akzeptieren Reiner, können nur manchmal nichts mit ihm anfangen. Ich bin sicher, dass ein Freundeskreis (unser ist recht bunt gemischt) sehr wichtig ist.

Nun habe ich mir so viel von der Seele geredet. Eigentlich hatt ich mir vorgenommen, mit Reiner gemeinsam in MD-Sachen ins Internet zu kucken. Ich erzähl es ihm morgen. Bin gespannt, was er dazu sagt. Er liest leider fast nie ein Buch, die Geduld hat er einfach nicht. Vielleicht kann man das Buch mal als Hörkassette vertreiben? Eigentlich lehnt Reiner andere manisch-depressive Menschen ab, da sie zu anstrengend sind. Während einer Kur hat er wenigstens ein!mal eine andere Erfahrung gemacht, er wurde ernst genommen und war danach total gut drauf.

Reiner nimmt seit sehr vielen Jahren Litium und zusätzlich Spritzen - es werden immer mehr und mehr - kommt man aus diesem Hexenkessel auch nach so langer Krankheit raus ohne sich zu isolieren? Davor hat er Angst.

Aus dem Buchausschnitt habe ich gleich etwas gelernt. Vielleicht bringt es uns beiden was.

(Das ist jetzt ganz schön durcheinander merke ich gerade)

Bis dann? Ich grüße euch alle - Marina
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Hilfe für Langzeit MDs möglichst ohne Pillen

Marina 490 27. 10. 2002 01:50

Re: Hilfe für Langzeit MDs möglichst ohne Pillen

Birgit S. 243 27. 10. 2002 18:20

Re: Hilfe für Langzeit MDs möglichst ohne Pillen

Martina 316 27. 10. 2002 21:46

Re: Hilfe für Langzeit MDs möglichst ohne Pillen

Marina 237 27. 10. 2002 23:08

Re: Hilfe für Langzeit MDs möglichst ohne Pillen

Marina 310 27. 10. 2002 22:58

Re: Hilfe für Langzeit MDs möglichst ohne Pillen

Birgit S. 338 28. 10. 2002 00:36



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