Das ist richtig, aber die Familie ist ein Teil der Gesellschaft und befindet sich in deren Abhängigkeit.
Okay, vielleicht sehe ich die ganze Sache aus einer etwas anderen Perspektive als ihr. Ich lebe und arbeite in den neuen Bundesländern unweit von Berlin. Eine Gesellschaftsform hat die andere abruppt abgelöst. Die Tendenz der Orientierungslosigkeit innerhalb der Familien nimmt hier stetig zu, so empfinde ich es. Alte Werte wurden ersteinmal völlig über Bord geworfen und neue vor allem materielle Werte angenommen. Den Schein nach außen zu wahren, ist wichtiger als das Sein. Unrealistische Wunschvorstellungen der Eltern führen zu totaler Selbstüberschätzung bei den Kindern. Nicht bei vielen, aber die Tendenz steigt. Das birgt eine Menge Schwierigkeiten für die Kids in sich. Unsere Gesellschaft könnte hier eine Menge leisten, um Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Aber Marktwirtschaft hat daran gar kein Interesse. Soziale Marktwirtschaft die gibt es nicht wirklich. Das Soziale ist immer abhängig von der Marktwirtschaft und wenn es dieser dreckig geht, wird am Sozialen als erstes gespart, weil das der Bereich ist, der keine Kohle einbringt.
Und wenn ein Arzt seinen Patienten gesund gepflegt hat, so dass der nicht wiederkommen muß, dann ist das einfach mal nicht gut für den Arzt, weil der dann nicht mehr an ihm verdient.
Kerstin