Lieber Patrick,
ja, mit der Verantwortung ist das immer so eine Sache; der Vergleich mit dem Straßenverkehr geht meist daneben.
Wenn ein Autofahrer den ganz großen Mist baut und andere dabei zu Schaden kommen, bekommt der Fahrer den Schein abgenommen. Stellt das Gericht aber fest, daß es sich um einen Bus- Taxi- oder LKW-Fahrer handelt, der sich damit seinen Lebensunterhalt verdient, wird in der Regel mehr als nur ein Auge zugedrückt. Hat auch was mit Verantwortung zu tun. Bei Piloten wollen wir sowas natürlich nicht.
Mit der Fliegerei läuft's eben rechtlich ein bißchen anders als im Straßenverkehr, da der Staat seine Lufthoheit höher aufhängt als die Aufsicht über Wege und Straßen. Jeder, der sich selbst oder auch nur Flugmodelle durch die Luft bewegen will, unterliegt wesenlich strengeren Regeln als Inlineskater, Fußgänger oder Schlittenfahrer.
Fliegen kann man ja erst seit gut hundert Jahren, terrestrischer Verkehr im weitesten Sinne ist seit Erfindung des aufrechten Gangs bekannt. Da gibt es Ängste, die sehr tief verwurzelt sind. Offenbar so tief, daß die bloße Möglichkeit, es KÖNNTE eine Gefahr bestehen, dazu veranläßt, alles tun zu wollen, um eine gefährliche Situation verhindern zu wollen.
Wenn man ALLES unterlassen sollte, was eine Situation heraufbeschwören könnte (welch dramatische Wortwahl!), die andere gefährden könnte, gäbe es noch ein bißchen mehr, was Maniker nicht tun dürfen sollten als Autofahren oder Fliegen.
Deine ernstgemeinte Frage ist ein klein wenig undifferenziert und schmerzlich unüberlegt.
Nur Statements, nicht persönlich nehmen
Flieger, grüß' mir die Sonne
Thomas